De Jong soll sofort kommen

Die Bemühungen von Borussia Dortmund, den Holländer Nigel de Jong (21) unter Vertrag zu nehmen, haben an Intensität gewonnen. Offenbar drücken die BVB-Verantwortlichen mächtig aufs Tempo. Sie arbeiten mit Hochdruck daran, den Allrounder von Ajax Amsterdam nach Möglichkeit noch in dieser Woche zu präsentieren. Zußerungen von Trainer Bert van Marwijk (53), der in der DSF-Sendung ""Doppelpass"" eine schnelle Entscheidung ankündigte, lassen keinen anderen Schluss zu. De Jong (1,74 m, 72 kg), der seit Sommer 2002 in der Ehrendivision 96 Mal eingesetzt wurde (acht Tore), ist der erklärte Wunschspieler von Sportdirektor Michael Zorc (43). Für de Jong würde der Bundesliga-Neunte bei einem sofortigen Wechsel auch eine Ablösesumme zahlen, zum 30. Juni, wenn de Jongs Arbeitsverhältnis in Amsterdam ohnehin endet, wäre der für das rechte Mittelfeld vorgesehene Fußballer zum Nulltarif zu haben. Weil Dortmunds Personaldecke jedoch unvermindert dünn ist, soll der zehnmalige Nationalspieler dem BVB bereits jetzt unter die Arme greifen. ""Wir hätten ihn sehr gerne bei uns, keine Frage"", sagte KGaA-Chef Hans-Joachim Watzke (46) am Sonntag, ""wir wissen aber auch, dass die Konkurrenz groß ist. Es wird schwierig, ihn zu holen."" Dass dieser Schritt im Gegensatz zu den bisher bekannten Planungen schon in ein paar Tagen vollzogen werden soll, bestätigte Watzke nicht, formulierte aber auch kein klares Dementi. ""Über einzelne Sachstände"", erklärte er, ""werde ich mich nicht äußern."" Zußern will sich van Marwijk heute, Montag - über den elenden Auftritt seiner Elf, die sich bei der Rückrunden-Generalprobe von Borussia Mönchengladbach böse das Fell über die Ohren ziehen ließ (1:4). Entsetzt über den Larifari-Fußball, der überzeugenden 30 Minuten zu Beginn der Partie folgte, strich der Trainer seinen Profis den freien Sonntag. ""Ab und zu"", betonte van Marwijk, ""muss man mal so ein Signal geben."" Nur Florian Kringe (23) und Tomas Rosicky (25) klammerte er bei der scharfen Kritik aus, bei allen anderen habe er sich über die Einstellung geärgert, ""offenbar haben sie gedacht, dass alles von selbst geht"". Kurz vor dem Start der zweiten Serie herrschen eisige Temperaturen in Dortmund. Die KGaA-Angestellten in kurzen Hosen werden sich vor der für heute, 15 Uhr, angekündigten ""Nachbesprechung"" warm anziehen müssen. Zorc wollte sich angesichts der ""dramatischen Leistungsunterschiede"" zwischen Anfangsphase und Rest der Partie nur ""an den Kopf fassen"". Seinem Urteil, dass zwei Drittel des Spiels aus Sicht der Borussia ""beschämend"" gelaufen seien, schlossen sich alle Beobachter an.