Saisonvorschau Borussia Dortmund

Das entscheidende Spiel gewann Borussia Dortmund in der abgelaufenen Saison nicht auf dem Rasen, sondern auf Geschäftsebene. Das einzige börsennotierte Fußball-Unternehmen in Deutschland konnte die millionenschwere Schuldenlast von ca. 90 Millionen Euro erstmals seit Jahren stabilisieren. Einer Neuverschuldung wurde etwa durch den Rückkauf des Stadions mit Hilfe einer US-Investmentbank vorgebeugt. Allein die Mietkosten für ein Jahr hätten rund 17 Millionen Euro betragen. ""Der Mühlstein um den Hals von Borussia Dortmund ist weg"", atmete Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf. Die finanzielle ""Neustrukturierung"" des Vereins galt als Grundvoraussetzung für eine wirtschaftliche Konsolidierung beim zuschauerreichsten Club in Europa. Sportlich konnte die Übergangssaison des BVB ohne große Höhen und Tiefen beendet werden. Mit einem siebten Platz in der Abschlusstabelle lag das junge Team im Sollbereich. Der ernsthafte Angriff auf die Europacupränge soll ohnehin erst in der neuen Spielzeit geschehen. Auch wenn das tschechische Spitzenduo von Tomas Rosicky (Arsenal London) und Jan Koller (AS Monaco) das schwarz-gelbe Trikot auszog. Mit dem Bremer Nelson Valdez, dem schweizer Nationalspieler Alexander Frei (Stade Rennes) und dem Südafrikaner Steven Pienaar (Ajax Amsterdam) wurde nun ein junges Trio verpflichtet, das gut in das Mannschaftsgefüge des Trainers Bert van Marwijk passt. Zwei Wochen vor dem ersten Spieltag verlängerte der Niederländer seinen Vertrag bis 2008. ""Wir bauen weiter auf Jungs, die bei uns ausgebildet wurden und auf echte Verstärkungen"", bestärkt Watzke die Einkaufspolitik. Teure Durchschnittsspieler wolle man nicht mehr unter Vertrag nehmen. Auch der Kapitän des sechsmaligen Deutschen Meisters, Christian Wörns, ist zuversichtlich: ""Da ist viel Qualität eingekauft worden. Unsere Clubführung ist in Vorleistung getreten, jetzt müssen wir Spieler nachziehen."" Aufbruchstimmung verbreitet auch Valdez: ""Die Mannschaft ist jung, und sie ist hungrig. Wir können viel erreichen. Ich habe mir Platz eins bis vier vorgenommen."" Dafür werden auch die deutschen Nationalspieler Sebastian Kehl und David Odonkor kämpfen, die bei ihren WM-Auftritten viel Selbstbewusstsein getankt haben und mit frischem Wind in die neue Saison starten werden.