"""Weide"" will spielen, Kringe darf nicht"

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Beim ersten Training mit Ball in der Startwoche der Fußball-Bundesliga nahm BVB-Trainer Jürgen Klopp seine Mitarbeiter gestern richtig ran. Im Glück waren die Profis, die vorsorglich Sonnencreme an empfindlichen Körperstellen aufgetragen hatten.

Denn bei knalligen 30 Grad dauerte die Einheit zwei Stunden. Weit mehr als eine Stunde davon wurde auf einem Kleinfeld intensiv gespielt. Wer gerade nicht Ball und Gegner hinterher jagte, durfte zur Entspannung Runden laufen. Kein Wunder, dass die Borussen beim Abpfiff der Einheit knöcheltief im eigenen Schweiß standen.

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Thema bei den 200 Trainingszuschauern war das Verletzten-Trio, das gestern nicht mit der Mannschaft trainierte: Roman Weidenfeller, Sebastian Kehl und Dede. Kehl (Muskelfaserriss) und Dede (Kieferbruch) befinden sich im Aufbautraining und werden Samstag beim Saisonauftakt gegen Köln nicht spielen. ""Wir planen nicht mit ihnen, sagte Jürgen Klopp. Beide sollen, so der BVB-Trainer, vor einem Einsatz ""drei bis vier Tage"" mit der Mannschaft trainieren.

Bei Roman Weidenfeller besteht dagegen Hoffnung auf einen Einsatz. Der Torwart absolvierte gestern die Morgeneinheit im Kraftraum und reiste dann nach München, um seinen im DFB-Pokalspiel lädierten Ellbogen nochmals untersuchen zu lassen. Die Spezialisten der ATOS-Klinik, die Ende 2007 Weidenfellers verletzte Schulter operiert hatten, bestätigten die Diagnose Anriss des inneren Seitenbands. Weidenfeller soll den Ellbogen weiter schonen. ""Donnerstag kann ich trainieren. Wenn es geht, spiele ich. Gibt es eine Reaktion, muss ich sieben bis zehn Tage pausieren. Aber ich habe ein gutes Gefühl für das Köln-Spiel"", zeigte er sich optimistisch.

Optimismus findet man bei Florian Kringe dagegen nur in homöopathischen Dosen. Jürgen Klopp attestierte ihm zwar gestern eine ""ordentliche Trainingsleistung"", trotzdem erinnerte der 26-Jährige an eine wandelnde Mischung aus Frustration und Enttäuschung. Nach fünf Wochen intensiver Vorbereitung hatte Jürgen Klopp den Borussen mit den drittmeisten Bundesligaeinsätzen am Freitag nicht für den Pokalspiel-Kader nominiert. Und das ohne Erklärung. ""Freitag war ich nicht bereit. Da hatte ich nur das Spiel im Kopf"", erklärte Klopp gestern. Erst Sonntag gab es dann das Gespräch zwischen Trainer und Spieler.

Der gebürtige SiegerländerKringe, im Moment nur dritte Wahl, äußerte sich gestern erstmals öffentlich. ""Das war eine riesige Enttäuschung. Ich bin hier groß geworden, habe eine besondere Beziehung zum Verein und gebe immer 100 Prozent"", sagte Kringe, der schon als 12-Jähriger für den BVB spielte, mit leiser und verhaltener Stimme. Die totale Degradierung nagte merklich an dem Mitglied des Mannschaftsrats. Auch Jürgen Klopps anregende Sätze ""Ich schmeiße niemandem die Tür zu. Jeder ist seines Glückes Schmied"" weckten bei Kringe, der noch Vertrag bis 2012 bei der Borussia hat,ÿkeine sichtbare Vorfreude auf Perspektiven bei seinem BVB.

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