Sponsoren drohen mit Rückzug

Grund: Übertragungsrechte für Bezahl-Fernsehen Angesichts der Pläne des Bezahl-TV-Senders Premiere, mehr Exklusivrechte an der Übertragung der Spiele der Fußball-Bundesliga zu erwerben, drohen wichtige Liga-Sponsoren damit, den Vereinen den Geldhahn zuzudrehen. Die Sponsoren von Clubs wie Bayern München oder Schalke 04 fürchten, dass ihre Werbebotschaften auf eine viel geringere Resonanz stoßen würden, sollten die Spiele vorwiegend im Bezahlfernsehen gesendet werden. Der Chef der Agentur Sponsorcom, Jürgen Holder, sagte der Berliner Zeitung, die Sponsoren engagierten sich im Fußball, weil sie eine große Reichweite erzielen wollten. Dies sei bei einer nahezu aus- schließlichen Übertragung durch Premiere nicht gegeben. ""Unsere Kunden werden sich dann alternative Konzepte überlegen"", so Holder. Sponsorcom handelt die Verträge für Sponsoren wie TUI (Hannover 96), Eon (Borussia Dortmund) oder O2 (Bayer Leverkusen) aus. Zhnlich äußerte sich die Deutsche Telekom, Sponsor des Rekordmeisters Bayern München: ""Wir beobachten sehr genau, was da im Moment passiert"", sagte Sportkommunikationschef Matthias Schumann. Die Telekom rechne zwar nicht damit, dass die kompletten Übertragungsrechte an Premiere gehen. ""Sollte dieses Szenario wider Erwarten allerdings doch eintreten, werden sich unsere Juristen die Verträge mit den Bayern genau ansehen"", sagte Schumann. Hintergrund sind die im Herbst anstehenden Verhandlungen über die TV-Übertragungsrechte für die kommende Saison. So erwägt die Deutsche Fußball-Liga, dass die Zusammenfassungen der Spiele im Free-TV sonnabends frühestens ab 22 Uhr zu sehen sein werden. Premiere hatte sich kürzlich die Live-Übertragungsrechte an der Champions League gesichert.