Meister! Der VfB behält die Nerven

Nach 15 Jahren und drei Tagen ist es wieder so weit: Der VfB Stuttgart feiert die fünfte deutsche Meisterschaft. Die Schwaben fuhren einen 2:1-Arbeitssieg gegen Cottbus ein und sind aus eigener Kraft Meister. Schalke spielte gegen Bielefeld 2:1 und trauert endgültig. Damit muss Werder, das in Wolfsburg siegte, in die CL-Qualifikation. Eine Chance auf den UEFA-Cup hat der HSV, der sich den UI-Cup-Platz krallte. Die Stuttgarter, die am 33. Spieltag den FC Schalke als Spitzenreiter ablösten, drehten das Nervenspiel gegen die Lausitzer in der zweiten Halbzeit. Khedira köpfte die Veh-Elf zum Sieg und steht somit stellvertretend für eine junge, begeisterungsfähige Stuttgarter Mannschaft, die dem Druck standhielt und nun sogar am kommenden Samstag das Double im DFB-Pokalfinale gegen Nürnberg einfahren kann. Das Titelrennen hätte ab 15.30 Uhr nicht spannender verlaufen können. Die Schalker legten schnell zwei Tore vor, wobei der zuletzt heftig kritisierte Lincoln die ""Königsblauen"" in Front schoss. Als Halil Altintop kurz darauf für die Slomka-Elf nachlegte, und Radu für die Cottbuser beim VfB einnetzte, war das Tollhaus auf Schalke perfekt. Die Stuttgarter wirkten angeknockt, denn die Lausitzer ließen sich im Gegensatz zu den Bielefeldern in Schalke in den Zweikämpfen nicht lumpen. Allerdings vergab der VfB auch größte Chancen, so dass die Stuttgarter Fans sich die Haare rauften. In der 27. Minute flogen dann aber Tausende von Meisterschalen durch das Gottlieb-Daimler-Satdion, weil Hitzlsperger per Volleyabnahme zum 1:1 traf. Die Wende war geschafft, die Khedira dann krönte. Durch die Resultate der beiden erstplatzierten Teams ist klar, dass Werder Bremen die Saison auf Platz drei beendet. Die Hanseaten gewannen in Wolfsburg mit 2:0 durch einen Rosenberg-Doppelpack und müssen nun in die Qualifikation zur Champions League. Neben der Meisterfrage war vor allem die Frage nach dem UI-Cup-Teilnehmer hart umkämpft. Der Hamburger SV sorgte mit einem ungefährdeten 4:0-Sieg über Absteiger Alemannia Aachen für einen versöhnlichen Saisonabschluss. In der Abschlusstabelle belegen die Hanseaten, die lange in akuter Abstiegsgefahr schwebten, Rang sieben. Somit kann der HSV, der seit Huub Stevens den Trainerjob übernommen hatte wieder erfolgreich spielt, über die Hintertür UI-Cup sogar noch auf den UEFA-Cup hoffen. Die Alemannia verabschiedete sich nach einjähriger Zugehörigkeit im Oberhaus mit einer schwachen Vorstellung Richtung Zweite Liga.