Verlust gestiegen, Schulden gesunken

Borussia Dortmund hat auch in dieser Saison mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Sportlich sucht das Team noch Orientierung, der wirtschaftliche Verlust des Vereins ist horrend gestiegen - nun will auch noch der Schatzmeister zurücktreten. Die Borussia, einziger börsennotierter Fußballverein Deutschlands, hat im Geschäftsjahr 2004/2005 Verlust gemacht. Dieser beläuft sich im Konzern auf 79,6 Millionen Euro, wie der Verein heute bekannt gab. Im Jahr davor betrug der Verlust noch 67,7 Millionen. Vor allem die Nichtteilnahme an einem europäischen Wettbewerb hat den Verein viel Geld gekostet, der Umsatz brach von 98,1 auf 75,3 Millionen Euro ein. Ausgerechnet heute hat Hans-Joachim Watzke angekündigt, von seinem Posten als Schatzmeister im Vereinsvorstand zurückzutreten. ""Ich werde dieses Amt auf der Mitgliederversammlung am 20. November zur Verfügung stellen"", sagte er. Allerdings wird Watzke weiterhin Geschäftsführer der Dortmunder Kapitalgesellschaft bleiben. Sein Rücktritt als Schatzmeister ist allerdings nicht nur ein Reflex auf die schlechte Wirtschaftslage, sondern auch die Folge eines wochenlangen Streits innerhalb des Vereins. Denn eine Kommission, die derzeit an einer neuen Vereinssatzung arbeitet, will darin verankern, dass künftig Zmter im Gesamtverein und Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) voneinander getrennt werden. Diese Zmtertrennung lehnt Watzke ab - dass es ihm dabei lediglich um seine Person gehe, weißt er strikt von sich. ""So etwas wäre ein strategischer Fehler, der Verein würde sich ohne Not kastrieren."" Diskussionen um solche Satzungsnovellen würden dem Verein auf dem eingeschlagenen Sanierungskurs nur schaden. [B]Schuldenstand gesunken[/B] Dass dieser Sanierungskurs zumindest erfolgreich ist, beweisen die aktuellen Zahlen. Denn die Vereinsführung konnte den Schuldenstand auf 89 Millionen Euro drücken, am 30. Juni 2004 lagen die Verbindlichkeiten des Vereins noch bei 118,2 Millionen Euro. Derzeit steht Dortmund nach dem glücklichen 2:0 über Arminia Bielefeld vom Dienstag auf Bundesliga-Tabellenrang acht, doch das kann sich nach dem zweiten Teil des fünften Spieltages heute Abend (20 Uhr, Liveticker, SPIEGEL ONLINE) schon wieder ändern.