Nürnberg - BVB 1:2

Borussia Dortmund hat am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga endlich der ersten Auswärtssieg der Saison eingefahren. Beim abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg gewann der BVB vor 25.928 Zuschauern im Frankenstadion mit 2:1 (2:0). David Odonkor (13.) und Nuri Sahin (42.) erzielten die beiden Tore. Für die Gastgeber traf Stefan Kießling (87.). Gegen nach dem Rückstand lange Zeit verunsichert wirkende Nürnberger hatten die Schwarzgelben phasenweise leichtes Spiel. Erst nach dem Anschlusstreffer der Franken wurde es noch einmal eng. Der BVB rückte durch den ersten Sieg in der Fremde seit dem 14. Mai 2005 (2:1 in Schalke) damit zumindest vorübergehend auf Platz fünf in der Tabelle. [B]Ausgangslage:[/B] Der Tabellen-16. der Bundesliga, zugleich die zweitschwächste Heimmannschaft, empfing den Siebten. Für den 1. FC Nürnberg war es das zweite Spiel unter dem neuen Trainer Hans Meyer. Borussia Dortmund konnte nach dem souveränen 2:0-Heimsieg gegen Hertha BSC Berlin mit weiteren drei Punkten den Anschluss an die UEFA-Cup-Ränge herstellen. [B]Personalien:[/B] Neben den Langzeitverletzten Jan Koller, Lars Ricken, Cedric van der Gun, Sebastian Tyrala (alle Kreuzbandriss) und Markus Brzenska (Syndesmosebandriss) fiel in Nürnberg auch Christoph Metzelder aus. Der Verteidiger hatte sich einen Muskelfaserriss zugezogen. Sebastian Kehl lief im Frankenstadion jedoch trotz eines Bänderrisses im Ellbogen auf. Christian Wörns kehrte nach abgesessener Gelb-Sperre wieder in die Startelf zurück. Nürnbergs Trainer Hans Meyer musste auf Marek Mintal, Jan Polak, Adel Chedli, Benjamin Lense und Javier Pinola verzichten. [B]Taktik:[/B] Hans Meyer schien alles auf eine Karte setzen zu wollen. Der Nürnberger Coach ließ seine Elf - wie sein Gegenüber Bert van Marwijk den BVB auch - im ohnehin offensiv ausgerichteten 4-3-3-System antreten. Statt eines Abräumers vor der Abwehr beorderte Meyer Torjäger Stefan Kießling aber direkt hinter die Spitzen Dort traf er auf Dortmunds Marc-Andr, Kruska, der wie schon in der Vorwoche gegen Marcelinho auch gegen Kießling einen guten Eindruck hinterließ. Mnari und Banovic spielten bei den Gastgebern auf den Halbpositionen und hatten ihre Gegenspieler in Rosicky und Sahin. [B]Spielverlauf und Analyse:[/B] Borussia Dortmund startete sehr verhalten in das 49. Bundesliga-Duell mit dem ""Club"" und hatte in den ersten zehn Minuten arge Probleme mit lauffreudigen und zweikampfstarken Nürnbergern. Bereits nach noch nicht einmal zwei Minuten hatte Stefan Kießling gleich zwei Mal die Möglichkeit zur Führung für die Gastgeber. Erst scheiterte er mit einem Distanzschuss an Roman Weidenfeller, und dann parierte der BVB-Schlussmann auch den Kopfstoß des 21-Jährigen. Erst nach elf Minuten schalteten die Schwarzgelben zum ersten Mal den Vorwärtsgang ein und holten einen Eckball heraus. 120 Sekunden später setzte Tomas Rosicky David Odonkor glänzend in Szene. Und der sprintstarke Stürmer belohnte sich, nachdem er Nürnbergs Verteidigung samt Keeper Schäfer ausgespielt hatte, mit dem Treffer zur BVB-Führung. Während Rosicky damit schon zum sechsten Mal in dieser Saison ein Tor vorbereitete, erzielte Odonkor sein zweites Bundesligator. Fortan waren die Borussen deutlich überlegen. Smolarek hätte nach einer Ecke von Sahin per Kopf das 2:0 machen müssen (Mnasri rettete auf der Linie), Buckley nach einer schönen Einzelleistung machen können. Nürnberg sorgte nur in der 39. Minute für Torgefahr. Vitteks Schuss stellte Weidenfeller aber vor keine Probleme. Kurz vor der Pause dann noch einmal der BVB: Odonkor spielt in den Rücken der ""Club""-Abwehr, Sahin nimmt den Ball geschickt mit dem rechten Fuß mit und vollendet mit einem satten Flachschuss zum 2:0-Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel musste Bert van Marwijk personell umstellen: Dede blieb verletzt in der Kabine, Rechtsverteidiger Degen kam für den Brasilianer ins Spiel. Kringe rückte daher auf die linke Abwehrseite. Und auch Nürnbergs Hans Meyer wechselte: Vittek ging, Sven Müller kam, um das Mittelfeld zu stärken. Am Spiel änderte das jedoch wenig. Der ""Club"" viel zu umständlich, der BVB deutlich ballsicherer, vor dem gegnerischen Tor jedoch nicht abgebrüht genug. Die Schwarzgelben verpassten es, durch Buckley (52., 87.) und Kringe (66.) frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Nürnberg, das bemüht war, spätestens ab Mitte der zweiten Halbzeit sehr druckvoll agierte und durch Banovic (66.) sowie Kießling (71.) Tormöglichkeiten vergab, ließ jedoch ebenfalls die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Stefan Kießling (87.) konnte in der Schlussphase lediglich Ergebniskosmetik betreiben. Am Ende reichte es für die Borussia aber zum insgesamt 23. Sieg gegen die Franken. Der BVB bleibt damit im 13. Spiel hintereinander gegen den ""Club"" ungeschlagen.