BVB - MSV Duisburg 2:0
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[B]Borussia hält Kurs auf Europa[/B] Es war für Borussia Dortmund ein hartes Stück Arbeit, den Abstiegskandidaten MSV Duisburg mit 2:0 zu bezwingen. Damit hat der BVB drei Punkte im Sack und einen wichtigen Schritt zur angestrebten Teilnahme am UEFA-Cup getan. Trainer Jürgen Kohler hatte gemäà seinem Motto ""An mir kommt keiner vorbei eine Beton-Abwehr aufgebaut. Vor einer Viererkette in der Abwehr agierten drei Mittelfeldspieler defensiv, während die nominellen Angreifer Mittelfeldarbeit verrichteten. Die Dortmunder lieÃen geduldig den Ball in ihrer Viererkette laufen, spielten wie Handballer am Kreis, auf die Gelegenheit wartend, die Lücke suchend, um dieses Abwehrbollwerk zu knacken. So weist die Statistik der Ballkontakte 59 Prozent für die Dortmunder aus. Geduld und Disziplin hatte Bert van Marwijk verordnet. Die Dortmunder hielten sich daran, Duisburg spielte meist in der eigenen Hälfte, Torchancen für den BVB waren jedoch selten. Georg Koch nahm sich bei seinen Abschlägen meist viel Zeit, ein Punkt in Dortmund zu ermauern, war offensichtliche MSV-Absicht. Christian Wörns als Innenverteidiger erkämpfte in der 11. Minute die erste Dortmunder Ecke. Biliskov köpfte den Rosicky-Schuss aus der Gefahrenzone. Immer wieder löste sich der MSV aus seiner Igelstellung und sorgte mit schnellen Kontern für Gefahr vor Weidenfellers Tor. So hob Neuzugang Tararache in der 13. Minuten den Ball in den BVB-16er, Kurth kam zu spät. Eine Minute später köpfte Lavric aufs Dortmunder Tor. Auf der Gegenseite köpften sowohl Smolarek (17.)wie Gambino (30.) mehr oder weniger knapp über das Tor. Der Duisburger Zerberus Georg Koch dominierte mit GröÃe (191cm) und Erfahrung (9 Vereine, 6 davon erste Liga) und pflückte so Ebi Smolarek manchen Ball vom Kopf. Sicher stand in der Dortmunder Abwehr die Innenverteidigung mit Wörns und Brzenska. Wörns verzeichnete die meisten Ballkontakte auf dem Feld (106), Markus Brzenska wies die Statistik mit guten 79 Prozent als zweikampfstärksten Spieler aus. ""Markus hat die letzten beiden Spiele nahezu fehlerlos gespielt"", bestätigte Bert van Marwijk Brzenskas Leistung. ""Er steht immer sehr gut. Macht das, was ich von ihm verlange, wie er verteidigen muss. Das sieht vielleicht nicht immer so schön aus bei ihm, aber er ist unglaublich effektiv"" lobte der Trainer Markus Brzenska nach dem Spiel. ""Und er fängt an, Tore zu schieÃen."" Erwartungsgemäà wurde van Marwijk auch gefragt, ob nun Brzenska Christoph Metzelder auf Dauer ersetzen werde. ""Ich bin sehr froh, dass ich jetzt drei gute Innenverteidiger habe. Wir hatten ja auch andere Zeiten. Aber Christoph wird zurückkommen."" Schon in der ersten Halbzeit hatte der Meidericher Gästeblock lautstark das akustische Duell mit der übermächtigen Dortmunder Südtribüne angenommen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Duisburger Fans Grund zum Jubeln. Denn es häuften sich die Duisburger Chancen. In der 51. Minute rettet Dede gekonnt vor Kurth und köpft den Ball zu Roman Weidenfeller. Gleich danach brennt es schon wieder vor dem Dortmunder Tor: Caligiuri spielt nicht zum freien Kurth, sondern bleibt an Wörns hängen. Zwei Minuten später scheitert Kurth am reaktionsschnellen Weidenfeller. Der kann den Ball aber nur abklatschen, zu MSV-Angreifer Klemen Lavric. Es ist, wie es ist. Der Slowene bringt es fertig, den Ball neben das leere Tor zu bugsieren. Glück für Borussia! Auf der Gegenseite tritt Sebastian Kehl am 16er unglücklich über den Ball. Das sieht scheiÃe aus, dafür muss man sich als C-Jugendlicher verspotten lassen. Doch das ist auch FuÃball. Und in der 61. Minute kommt es zum Knackpunkt: Oldie Dirk Lottner spielt für Klemens Lavric vorbildlich in die Gasse. Wörns kann nicht mehr retten, der Ball rollt an Weidenfeller vorbei auf Tor, trifft aber nur den linken Pfosten und kullert wieder ins Feld. Und da rettet die Dortmunder Abwehr. Immer noch kein Tor. Ein wenig scheinen die Borussen irritiert ob der Duisburger Chancen. Jetzt muss etwas kommen, was so nicht geplant war. Eckstoss für Borussia in der 67. Minute. Nuri Sahin schieÃt. Etwas überspielt wirkt der 17jährige. Sehr bemüht, kämpferisch stark, aber nicht immer erfolgreich. Es fehlt ihm an erkennbar an der Grundschnelligkeit, er bemüht sich, kommt aber oft zu spät. ""Das ist normal, dass er jetzt in dieser Phase ist"", relativiert sein Trainer Bert van Marwijk nach dem Spiel. ""Ich habe mit ihm gesprochen. Vorige Woche schon. Wir erkennen die Situation. So ein junger Spieler bekommteinen Rückschlag. Und dann will man noch mehr. Dabei geht es um einfache Dinge. Nuri fängt dann an zu laufen, will viel zu viel."" Genau in dieser Phase konnte Duisburg Tore schieÃen. Nuri gibt die Ecke in der 67. Minute herein. Philipp Degen verlängert mit dem Kopf. Und am zweiten Pfosten steht Markus Brzenska. Unbedrängt. Der gehört da ja nicht hin. Und Markus nimmt den Ball mit dem Seitspann. Der Schuss ist nicht scharf, nicht unhaltbar, aber genau gegen die Laufrichtung des Torwarts. Und er ist drin. Das zählt. Jubel! Damit war die Messe aber nicht gelesen, die Punkte nicht verteilt. Jürgen Kohler wechselt den glücklosen Klemens Lavric aus schickt dafür van der Houdt ins Spiel. Danach noch Tobias Willi für Thomas Baelum. Dortmund nimmt Odonkor raus und Buckley rein, Kruska ersetzt Sahin in der 79. Minute, zum Schluss darf Christoph Metzelder noch ein Bundesligaspiel verbuchen, indem er den Angreifer Gambino ersetzt. Ausgerechnet Phillip ""Leichtfuss"" Degen brachte die Entscheidung. Noch in der eigenen Hälfte nahm er den Ball an, niemand konnte ihn an seinem Solo hindern. Im Duisburger Strafraum legten ihn gemeinsam Georg Koch und Tobias Willi. Elfmeter! Willi erhielt die rote Karte. Und Georg Koch hatte den von Tomas Rosicky geschossenen Elfer zwar mit dem Körper pariert. Doch von da sprang der Ball ins Tor. Borussia Dortmund führte nun 2:0, gewann mit diesem Ergebnis das Spiel und ist damit auf einem guten Weg in die oberen, lukrativen Regionen der Tabelle. [B]Stimmen zum Spiel:[/B] Lottner: Ich glaube, wer das Spiel gesehen hat, der hat gesehen, dass wir - besonders in der zweiten Halbzeit - mit 2:0 führen konnten, bevor die Dortmunder das erste Mal aufs Tor schieÃen. Mit Sicherheit haben wir das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Die Null zu halten und spielerisch immer mehr Konter zu setzen. Soweit ist die Rechnung aufgegangen. Nur hatten wir gehofft, dann hier das 1:0 zu machen. Das haben wir leider ausgelassen. Jürgen Kohler: Ein Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat heute hier ein richtig gutes Spiel gemacht. Sie hat in der ersten Halbzeit taktisch sehr diszipliniert gespielt, gegen Borussia Dortmund kaum Torchancen zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir drei hunderprozentige Chancen, konnten die leider nicht verwerten. Durch eine Standardsituation sind wir in Rückstand geraten. Gut, das 2:0 durch Elfmeter nach einem Konter... Aber wie die Mannschaft heute hier aufgetreten ist, wie wir als Team aufgetreten sind, das stimmt mich zuversichtlich für die nächsten Spiele. Vor allem, wie die Mannschaft konditionell zugelegt hat - sie konnte noch mal richtig Druck machen und hat Borussia Dortmund doch in groÃe Bedrängnis gebracht. Ich glaube, heute wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Aber das ist FuÃball. Bedanken möchte ich mich noch bei den BVB-Fans, die mir hier einen tollen Empfang bereitet haben. Und natürlich bei unseren mitgereisten 3500 Fans, die uns hier toll unterstützt haben. Bert van Marwijk: Ich habe das Spiel ein bisschen anders gesehen. Wir haben die erste Halbzeit gut gespielt gegen eine Mannschaft, die unglaublich defensiv spielt. Die Räume sind dann so eng, das muss man soviel Geduld haben und so gut aus der Organisation spielen und viel Disziplin haben. Das haben wir in der ersten Halbzeit gezeigt. Man muss auf den einen Moment warten. Dass man wenige Torchancen bekommt, wenn ein Gegner so defensiv spielt, das ist normal. Darum muss man Geduld haben. Das habe ich vor dem Spiel gesagt und ein paarmal während der Halbzeit. Dann ist meine junge Mannschaft in einer Phase zuviel Risiko gegangen. Und in dieser Phase, da hat Jürgen Recht, konnte Duisburg zwei Tore schieÃen. Aber wir am Ende gut zurückgekommen und haben hochverdient gewonnen.´"""""