Muskelfaserriss wirft Metzelder zurück
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Innenverteidiger von Borussia Dortmund muß in der Vorbereitung auf die WM mindestens zwei Wochen pausieren Das kommende Wochenende hat Bundestrainer Jürgen Klinsmann von der kalifornischen Wahlheimat aus für seinen Trainerstab geplant. Samstag stehen für seinen Assistenten Joachim Löw und Torwarttrainer Andreas Köpke Spielbeobachtungen in der Bundesliga im Dienstplan, bevor sie sich am Sonntag mit ihm zu einem Gespräch treffen, um an einem geheimen Ort über die Kandidaten zu beraten, die am Montag in Berlin für die Weltmeisterschaft nominiert werden. ""Wir werden uns in Ruhe zusammensetzen, alles genau besprechen und dann unsere Entscheidung treffen"", sagt Klinsmann, der unmittelbar danach die Spieler informieren wird. Auf den Bundestrainer warten nicht nur angenehme Telefonate. ""Das wird eine meiner schwersten Aufgaben, die Spieler zu informieren, die nicht mit dabei sind"", sagt Klinsmann, dem die Entscheidung seit dem gestrigen Anruf aus Dortmund nicht leichter gemacht wurde. Beim Training von Borussia Dortmund zog sich Innenverteidiger Christoph Metzelder einen Muskelfaserriß in der rechten Wade zu. ""Es ist unglaublich, wieviel Pech Metze in dieser Saison hatte und wie oft er zurückgeworfen wurde"", sagt sein Trainer Bert van Marwijk, der ohne den 25jährigen gegen den FC Bayern planen muß. Doch das Spiel gegen den Meister dürfte derzeit für Metzelder nur nebensächlich sein. Für ihn geht es um die in 29 Tagen beginnende Weltmeisterschaft. Seine Verletzung ist nicht so schwer, daß damit ein Einsatz bei dem Turnier in Gefahr wäre. Aber die voraussichtlich zweiwöchige Pause wirft Fragen bei der Vergabe des letzten freien Kaderplatzes in der Abwehr auf. In der Planung von Klinsmann war Metzelder bisher eine gesetzte Größe. Obwohl der 25jährige in dieser Saison in seinem Verein vom erst 21jährigen Markus Brzenska auf die Ersatzbank verdrängt wurde, ist der Bundestrainer von den Qualitäten des BVB-Spielers überzeugt. Klinsmann schätzt sein besonnenes, integratives Auftreten und die Erfahrungswerte, die Metzelder bei der WM 2002 in Japan und Südkorea gesammelt hat. Als Ruhepol einer jungen Abwehr hat der Dortmunder beim Bundestrainer einen Bonus. In der Vorbereitung sollte er die seine Turnierform erreichen. ""Wir wollen schon im Regenerationstrainingslager auf Sardinien mit den Spielern, die in der Saison nicht regelmäßig gespielt haben, an der körperlichen Verfassung arbeiten, damit alle in der anschließenden Vorbereitung in Genf auf einem Level sind"", sagt Klinsmann. Mit dieser Vorgabe sollte auch Metzelder, der in 23 Saisonspielen fünfmal ein- und zweimal ausgewechselt wurde, den fehlenden Spielrhythmus so schnell wie möglich durch regelmäßige Arbeit mit dem Betreuerstab und der Mannschaft aufholen. Ein Plan, der durch den Faserriß so nicht mehr umsetzbar ist. In der zweiten Reihe warten bereits ungeduldig die Kölner Lukas Sinkiewicz und Manuel Friedrich (Mainz 05), die bisher nicht zur gesetzten Abwehrformation gehören. ""Ich denke nicht, daß die WM-Teilnahme in Gefahr ist. Er hat die Verletzung in zwei Wochen auskuriert und danach noch genügend Zeit"", sagt van Marwijk und ist sich sicher, daß es sein Kollege Klinsmann genauso sieht. Daß der Klub fest auf eine gute WM-Teilnahme von Metzelder hofft, hat mit Eigeninteresse zu tun. Eine vorzeitige Vertragsverlängerung hatte der Abwehrspieler abgelehnt. Bevor sein Kontrakt 2007 ausläuft und er ablösefrei wechseln könnte, würde ihn der Verein lieber verkaufen. Eine erfolgreiche WM-Teilnahme könnte die Transfersumme steigern.