BVB vor 50 Jahren Deutscher Meister

Das Eigentor von Willi Burgsmüller in der 62. Minute zum 2:4 konnte nichts mehr am Lauf der Dinge ändern. Zuvor hatten die ""drei Alfredos"", Alfred Niepieklo (15.), Fredi Kelbassa (27.), Adi Preißler (53.) und Wolfgang Peters (57.), mit ihren Toren Borussia Dortmund mit 4:1 bereits auf die Siegerstraße gebracht. Im Endspiel um die Deutsche Fußball-Meisterschaft gegen den Karlsruher SC, am 24. Juni 1956. Autokorso in Dortmund Am letzten Samstag vor 50 Jahren wurde der schwarz-gelbe Traditionsklub aus Dortmund erstmals Deutscher Meister. Und auch der inzwischen 79 Jahre alte Frohlinder Alfred Niepieklo. Der Castrop-Rauxeler Niepieklo ist der einzige unter den Fußballern seiner Heimatstadt, der jemals die berühmte ""Salatschale"" als DM-Trophäe in den Himmel recken durfte. Auf der offenen Ladefläche eines LKW feierten die Borussen-Fans ihre Mannschaft während eines Autokorsos durch die Dortmunder Innenstadt, nachdem das BVB-Team vom Endspiel im Berliner Olympiastadion in die Heimat zurückgekehrt war. Immer wieder musste Niepieklo die Meisterschale der jubelnden Menge zeigen. Schließlich hatte der Halbstürmer großen Anteil am ersten Meistertitel der Borussen. Sieben Jahre zuvor hatten sie ihr letztes Endspiel verloren. Niepieklo war in der letztlich meisterlichen Saison Torschützenkönig in der Oberliga West mit 23 Treffern. Neun weitere ließ die Nummer 10 der Dortmunder in der Endrunde folgen - und den 1:1-Ausgleich im Endspiel gegen Karlsruhe. 75.000 Zuschauer hatten im Berliner Olympiastadion eine überlegen kombinierende Borussia erlebt. ""Der Westen ist stolz auf Borussia Dortmund"", hieß es im Radio. ""Das Endspiel 1956 geht als eines der spielerisch feinsten in die Geschichte ein, Borussia als einer der technisch bestechendsten Endspiel-Sieger"", schrieb die Sportzeitschrift ""Kicker"". ""Wir haben die Gegner damals schwindelig gespielt"", erinnert sich Niepieklo an seine Zeit beim BVB. Und nicht nur im Endspiel gegen den KSC. Diese Spielkunst war indes das Ergebnis harter Arbeit. Zwischen den Oberliga-Spieltagen seien die Borussen fast jede Woche zu Freundschaftsspielen nach England geflogen, berichtet Niepieklo: ""Das Ergebnis waren die beiden Meisterschaften 1956 und 1957."" Historisches Doppel Noch dazu mit einer im deutschen Fußball bis heute einmaligen Besonderheit: Wie 1956 in Berlin standen 1957 beim 4:1 in Hannover gegen den Hamburger SV dieselben elf BVB-Spieler auf dem Platz. Niepieklo: ""Das war historisch."" Und kam für ihn dennoch nicht unerwartet. ""Wir waren damals so gut untereinander eingespielt"", sagt Niepieklo. Da sei es selbst für den zwischenzeitlich nach Dortmund gewechselten Alfred ""Aki"" Schmidt schwer gewesen, in die Mannschaft zu kommen, erklärt Niepieklo: ""Dabei hatte er doch schon sechs Länderspiele für Deutschland gemacht.""