Raute ist der Schlüssel

Beim BVB greifen Automatismen noch nicht - Stuttgart bietet zwei ""Außenstürmer"" auf Es gibt sie, diese Schlüsselerlebnisse, die eine Mannschaft in ihrer Entwicklung entscheidend beeinflussen. An bestimmten Momenten hängt unter Umständen der Verlauf einer kompletten Saison. 2:2 stand es am Sonntag im Gastspiel der Stuttgarter in Bielefeld, als der VfB seinen zweiten Platzverweis hinnehmen musste. Die zweite Niederlage drohte, garniert mit Begriffen wie ""ungeschickt"" oder ""undiszipliniert"". Stattdessen schossen die Stuttgarter mit zwei Spielern weniger den Siegtreffer. Ein Moment, der der Truppe einen Schub geben könnte. Problematisch ist dagegen, dass Trainer Armin Veh seine erfolgreiche Elf wieder umbauen muss. Osorio und da Silva sind gesperrt, Tomassons Mitwirken ist fraglich. Am 4-4-2 wird Veh dagegen festhalten, nachdem die Stuttgarter im ersten Heimspiel gegen Nürnberg mit dem 4-3-3 ""auf die Nase gefallen"" sind. Die Laufwege in der Mittelfeld-Raute werden sich aber unterscheiden. Wenn beim BVB Tinga an Stelle von Odonkor spielt, dann greifen die Borussen verstärkt mit einer ""engen Raute"" an, denn Kringe und Tinga sind eher Halbspieler. Werder Bremen praktiziert dies seit Jahren erfolgreich. Sobald der Gegner gegen diese Überzahl zum Zentrum hin einrückt, kommt der verlagernde Pass auf den nachstoßenden Außenverteidiger. Doch von dieser sicheren Dominanz ist der BVB logischerweise noch weit entfernt. Laufwege wurden noch nicht automatisiert und harmonisiert. Die Stuttgarter legen ihre Mittelfeld-Raute breiter an als die Borussia. Hilbert und Bierofka sind nämlich eher Außenstürmer. Zumindest Bierofka wird bei Ballbesitz stark auf den Flügel ziehen und verstärkt im Positionsbereich von BVB-Rechtsverteidiger Degen auftauchen. Durch diese Spielweise kann der VfB auch eher seine Schwäche kompensieren, dass sich die Außenverteidiger nicht besonders Gewinn bringend in die Offensive einschalten. Speziell Tasci ist limitiert in der Vorwärtsbewegung.