´Rauball: Wir sind wieder dran´

Mit dem 3:1-Sieg beim VfB Stuttgart ist der BVB wieder im Soll. Vier Punkte, das war zum Auftakt mit den Spielen gegen München, Mainz und Stuttgart eine realistische Zielsetzung. Dass der Erfolg beim VfB glücklich zustande gekommen ist, steht außer Frage. Bert van Marwijk jedenfalls richtete am Sonntag klare Worte an die Mannschaft: ""Niemand soll glauben, wir wären einen Schritt weiter, weil wir ein Spiel gewonnen haben."" So reagierte die BVB-Bank (Zorc, Voorn, van Marwijk) auf das erlösende 3:1. Die Leistung war mit der vom vergangenen Wochenende beim unglücklichen 1:1 gegen Mainz nicht zu vergleichen. In einem Spiel zweier Mannschaften, die im Zusammenspiel und in der Defensive große Schwierigkeiten offenbarten, hatte der BVB das glücklichere Ende für sich. ""Wir haben auswärts gespielt. Die Stuttgarter haben mächtig Druck gemacht"", relativierte Borussias Bester, Roman Weidenfeller: ""Daher war es normal, dass wir auch mal ins Schwimmen geraten sind. Aber wir haben dem Druck standgehalten und daher auch verdient die Punkte eingefahren."" Präsident Dr. Reinhard Rauball: ""Wir sind wieder dran. Das ist das Fazit des Spieltages."" [B]Tabellensituation[/B]: Der BVB machte einen gewaltigen Sprung von Platz 15 auf Rang neun. Die Plätze vier und fünf sind zwei Zähler entfernt. Mit vier Punkten aus den ersten drei Spielen ist die Mannschaft besser gestartet als vor einem Jahr (zwei Zähler). [B]Statistik zum Spiel[/B]: Der VfB biss sich an einem überragenden Weidenfeller die Zähne aus. 21:9 Torschüsse, 9:5 Chancen, 12:6 Ecken und 55 Prozent gewonnener Zweikämpfe sprachen für die Schwaben. Lediglich die Spielanteile (49:51) waren annähernd verteilt. Frei war an sechs der neun BVB-Torschüsse als Vorbereiter und Vollstrecker (jeweils drei Mal) beteiligt. Dede hatte die meisten Ballkontakte (80) und war auch zweikampfstärkster Borusse (71%). Dagegen war Cacau von der BVB-Deckung nicht in den Griff zu bekommen. Der Stuttgarter Stürmer schoss sechs Mal aufs Tor und bereitete fünf Schüsse seiner Mitspieler vor. [B]Stimmen & Hintergründe[/B]: ""Glück"" war ein arg strapazierter Begriff in den Katakomben des Stuttgarter Daimler-Stadions. ""Wir haben gut gekämpft, hatten aber auch Glück"", meinte Marc Kruska, der zu den Besseren einer BVB-Elf zählte, die noch viel Potenzial nach oben hat. ""Irgendwann musste das Glück auf unsere Seite sein. Wir haben nicht so gut gespielt, aber die drei Punkte zählen"", sagte Nelson Valdez. ""Das Glück kann man provozieren"", ergänzte Alexander Frei, und Dede stellte fest: ""Heute war das Glück wieder auf unserer Seite."" Präsident Dr. Reinhard Rauball hatte eine weitere, pfiffige These: ""Glück und Pech: Ich bin immer für Können und Nichtkönnen."" [B]Das war gekonnt[/B]: Die Chancenverwertung war hervorragend. Drei der fünf Hochkaräter wurden verwandelt, lediglich Valdez (nach schöner Einzelleistung ans Torgestänge, 24. Minute) und Frei (setzte nach Valdez-Pass ein Solo an Hildebrand und am Tor vorbei, 44.) ließen zwei gute Chancen aus. Nachdem an den beiden ersten Spieltagen nur einer von 34 (!) Torschüssen erfolgreich gewesen war, war am Samstag jeder dritte Schuss ein Treffer. ""Wir haben mit einem engagierten Spiel in der ersten Halbzeit die Grundlage gelegt und uns Respekt verschafft"", kommentierte Dr. Rauball: ""Die Mannschaft hat die Zrmel aufgekrempelt."" Und Weidenfeller stellte fest: ""Man muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir haben uns den Sieg zusammen erkämpft."" Weil Stürmer an ihren Toren gemessen werden, war insbesondere Alexander Frei in die Kritik geraten. Doch der Schweizer, vom kicker-Sportmagazin zum ""Spieler des Spiels"" erkoren, krönte seine Glanzvorstellung mit dem Tor zum 3:1. ""An ihm werden wir noch Freude haben"", meinte Rauball. Frei stapelte tief: ""So überragend von mir war das Spiel nicht. Ich habe auch ein, zwei Chancen ausgelassen. Hätte ich die genutzt, wäre das Spiel schon zu Pause entschieden gewesen.""