Kehl-Comeback doch erst 2007?
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So sehr Sönke Wortmanns ""Sommermärchen"" die als Hauptdarsteller fungierenden deutschen Fußballer auch drei Monate nach dem kollektiven WM-Rausch bei der Premiere in Berlin noch anrührte - längst sind sie alle wieder in der rauen Wirklichkeit angekommen. ""Jeder hat mit seinen eigenen Dingen zu kämpfen"", sagt etwa Sebastian Kehl (26), ""der Alltag hat uns eingeholt."" Ihn besonders. Dortmunds Mittelfeldspieler ist in den Startblöcken der neuen Saison hängen geblieben. Und entgegen aller Vorhersagen, die ihn längst wieder im aktiven Dienst vermuteten, ist überhaupt nicht mehr absehbar, wann Kehl tatsächlich sein Comeback feiern wird. ""Ich mache mir Sorgen um Sebastian"", sagt Bert van Marwijk (54), ""er hat nur elf Tage trainiert bisher. Elf Tage in elf Wochen."" Sein Schlüsselspieler werde vielleicht erst zu Beginn der Rückrunde wieder in Topform sein, mutmaßt der BVB-Trainer. Kehl hatte sich am 11. August beim Auftaktspiel in München (0:2) nach einem Zusammenprall mit Hasan Salihamidzic eine tiefe Fleischwunde unterhalb des linken Knies zugezogen, wurde noch am selben Abend operiert - und für mindestens vier Wochen krank geschrieben. Beinahe hätte sich Kehl nach Ablauf dieser Frist auch zurückgemeldet, wenn nicht bei ihm eine ""Stressverletzung"" (Knochenstauchung) aufgetreten wäre, die ihn seitdem lahm legt. ""Ich bin traurig, enttäuscht und verärgert"", klagt er nun, ""es geht nicht so voran, wie wir uns das vorgestellt hatten."" Zarte Hoffnungen, er könne unter Umständen schon in Cottbus (15. Oktober) in den Kader rutschen, hat Kehl längst begraben, ""es gibt"", wie er dem kicker verriet, ""zu viele Faktoren, die im Moment nicht gut sind"". Im Gegensatz zu Christoph Metzelder, der nach Knie- und Nasen-OP längst die ersten Gehversuche unternommen hat und unter der Regie von Fitnesscoach Egid Kiesouw auch schon bei Ballübungen beobachtet wurde, muss Kehl weiterhin die Füße still halten. Vorige Woche in Berlin suchte er noch einmal den Rat der Nationalmannschaftsspezialisten Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und Klaus Eder, ""meine Verletzung"", meint der Patient zerknirscht, ""wurde wohl von Anfang an sehr unterschätzt"". Auf weitere Comeback-Prognosen hat Kehl nun ""keinen Bock mehr"".