Weidenfeller quält sich ins Tor

Donnerstag Nachmittag, Anruf bei Roman Weidenfeller. Und nur diese eine Frage: Lässt der Hexenschuss einen Einsatz am Freitag (20.30 Uhr) gegen den VfL Bochum zu? Dortmunds Torhüter sagt: ""Über Nacht haben die Schmerzen nachgelassen."" Ohne Medikamente sei ein Einsatz zwar nicht vorstellbar, ""aber ich glaube, dass ich spielen kann, obwohl ich in dieser Woche nicht trainiert habe. Und ich hoffe, dass das Langzeitschäden-Risiko kalkulierbar ist."" Sollte er doch passen, stünde Sören Pirson zum ersten Mal zwischen den Profi-Pfosten. Jenes Talent, dem Torwarttrainer Wolfgang de Beer wegen unprofessioneller Ernährung einst mächtig ins Gewissen reden musste. ""Sörens Einstellung"", sagt Sportdirektor Michael Zorc, ""hat sich während der vergangenen Monate aber sehr positiv verändert. Wir könnten ihn im Derby ins kalte Wasser schmeißen."" Aber sie müssen wohl nicht... Das 52. B1-Duell birgt für den BVB eine Chance, die der Klub traditionell mit Füßen tritt. Zum vierten Mal in dieser Saison bietet sich die Möglichkeit, vorübergehend auf Platz 1 vorzustoßen. Bis dato wurde keine genutzt. ""Dass der Sprung an die Spitze mit nur 14 Punkten aus 8 Partien möglich ist, spricht nicht für das aktuelle Qualitätsniveau"", sagt Kapitän Christian Wörns und bemängelt: ""Die vergangenen Monate waren wegen der Spielplan-Unterbrechungen manchmal fast wie Urlaub. Es ist schwer, den Rhythmus zu finden."" Vor allem im Mittelfeld (mäßiges Positionsspiel, mangelndes Tempo) und auf den Außenverteidiger-Positionen (zu wenig Offensivdrang links, zu wenig Stabilität rechts) besteht Entwicklungsbedarf. An der Entwicklung des Offensivspiels darf Torjäger Alexander Frei (Hüftprellung) teilhaben. Er wird neben dem Polen Ebi Smolarek stürmen. Nelson Valdez, von dem Trainer Bert van Marwijk offen sagt, er sei ""schneller beim BVB angekommen als Frei"", hat Trainingsrückstand. BVB: Weidenfeller - Kringe, Brzenska, Wörns, Dede - Kruska - Tinga, Ricken - Pienaar - Frei, Smolarek