Schulterschluss beim BVB

Mit einen Treueschwur für Bert van Marwijk hat die Vereinsführung von Borussia Dortmund die Trainerdiskussion beim Revierclub beendet. Nach tagelangen Spekulationen über eine bevorstehende Trennung sprach Hans-Joachim Watzke dem niederländischen Trainer für die kommenden Wochen eine Arbeitsplatzgarantie aus. "Das Vertrauen in die Arbeit von Bert van Marwijk ist groß. Wir gehen diesen Weg weiter gemeinsam - ohne wenn und aber. Und das ist völlig unabhängig von den kommenden Ergebnissen", sagte der BVB-Geschäftsführer. In einem klärenden Gespräch mit van Marwijk räumte die durch Watzke und Sportdirektor Michael Zorc vertretene BVB-Spitze die zuletzt offenkundigen atmosphärischen Störungen aus. "Wir haben uns danach in die Augen geschaut und gesagt, dass wir alle unsere avisierten Ziele gemeinsam erreichen wollen. Wir haben Vertrauen zueinander, das ist keine Floskel", sagte Watzke. Zhnlich positiv äußerte sich der seit gut zwei Jahren in Dortmund tätige van Marwijk über die Aussprache: "Das sind deutliche Worte - und ich mag es deutlich. Wenn das Vertrauen nicht da wäre, säße ich jetzt nicht mehr hier." Der Schulterschluss soll helfen, die sportliche Talfahrt zu stoppen. In den vorigen beiden Heimspielen gegen Bochum (1:1) und Hannover (0:1) hatte sich die Elf in einer desolaten Verfassung präsentiert. Deshalb waren im Umfeld des Vereins bereits Thomas von Heesen und Christoph Daum als mögliche van-Marwijk-Nachfolger gehandelt worden. Der gestörte Betriebsfrieden trug nach Meinung von Zorc zur Verschärfung der sportlichen Krise bei: "Die Spieler mussten jeden Tag in der Zeitung von einer Trainerdiskussion lesen. Nun haben wir sie in aller Deutlichkeit über den Stand der Dinge informiert." Auch van Marwijk stellte einen Zusammenhang zwischen der bedenklichen Außendarstellung des Vereins und der fehlenden Harmonie im Team her: "Vielleicht haben unsere schlechten Spiele damit zu tun, was in den vergangenen Wochen passiert ist. Auf einmal war alles schlecht, was selbst zu Saisonbeginn noch gut war." Schon beim Spiel in Nürnberg erwarten Watzke und Zorc eine Trotzreaktion. "Nun sollten wir uns alle wieder auf das eigentliche Kerngeschäft konzentrieren. Noch sind wir nicht weit von unseren Saisonzielen und nur einen Punkt von einem Champions-League- Platz entfernt", sagte Watzke mit Verweis auf die ungewöhnliche Bundesliga-Tabellensituation. Inständig hoffen alle Beteiligten, dass nach turbulenten Tagen wieder Ruhe einkehrt. "In einer guten Ehe muss man sich nicht den ganzen Tag lang in den Armen liegen. Wichtiger ist, dass man vertrauensvoll miteinander umgeht", sagte Zorc.