Kringe spürt Aufwärtstrend - auch für sich

Nun ist er doch losgebrochen, der Herbststurm über Dortmund. Vor allem Nicht-Meteorologen hatten ihn kommen sehen - für den Fall, dass von den Bossen der Borussia ein Wechsel annonciert würde, ein Wechsel von Bert van Marwijk zu Thomas von Heesen. Jener beim BVB hoch geschätzte Trainer, der - wie sinnig nach dem absurden Theater der vergangenen Wochen - ausgerechnet jetzt mit seiner Arminia in Dortmund aufkreuzt. Tatsächlich sind es ""echte Windböen"", die über das Trainingsgelände im Stadtteil Brackel fegen, Bälle von ihrem Kurs unkontrollierbar abbringen und von einem realen Herbststurm künden. Den im eigenen Haus konnten sie abwenden bei der Borussia, das 1:1 in Nürnberg wird als Neubeginn gewertet, auch wenn dieser Neubeginn mit der Rückbesinnung auf Altbewährtes erfolgte. Van Marwijk ordnete sein Team wieder im 4-3-3- System an, und diese konzeptionelle Ausrichtung wird auch gegen Bielefeld Bestand haben. ""So sind wir eingespielter"", meint Torhüter Roman Weidenfeller (26), ""vielleicht liegt es daran, dass wir uns zwei Jahre lang immer daran orientiert haben."" Das über acht Spieltage (mit unbefriedigendem Ausgang) praktizierte 4-4-2 habe in der Vorbereitung ""ganz gut geklappt"", sagt Florian Kringe (24). Ob mancher kritikwürdige Auftritt danach als Resultat des holpernden Systemwechsels zu werten sei, bringt den Mittelfeldspieler ins Grübeln. ""Ich weiß es nicht"", sagt er, aber was er weiß, ganz sicher sogar, ist, dass die jetzt angeordnete Korrektur für ""mehr Präsenz vorne"" sorgt, ""es passierte zu selten, dass wir mal drei, vier Leute gefährlich nah am Tor des Gegners hatten."" Auch Kringe wurde dort zuletzt seltener gesehen, die Formkurve des einstigen Dortmunder Dynamikers zeigte nach unten (kicker-Notenschnitt in dieser Saison 4,18), was ihm selbst in dieser Deutlichkeit ""völlig unerklärlich"" war. Inzwischen spürt der vom Trainer mit viel Vertrauen ausgestattete Profi, der noch in der vorigen Rückrunde mit vier Treffern glänzte, einen Aufwärtstrend. Fürs Team und für sich. Es sei noch nicht wirklich gut, was er derzeit abliefere, ""aber ich habe das Gefühl, es wird besser"".