Sahins tolles Comeback
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Ein halbes Jahr lang, seit dem 13. Mai 2006, beim 3:3 des BVB in München, stand Nuri Sahin nicht mehr in der ersten Elf. Am Freitag, beim 3:1-Sieg in Bremen, feierte der 18-Jährige ein sehenswertes ""Comeback"" in der Fußball-Bundesliga und fädelte die beiden ersten Tore seiner Mannschaft ein. ""Viele haben so getan, als ob seine Karriere schon beendet wäre. Sie fängt gerade an"", erklärte Sportdirektor Michael Zorc und fügte hinzu: ""Nuri ist doch erst 18 Jahre alt."" Er ist als jüngster Bundesligaspieler aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingegangen, als er am 6. August 2005 im Alter von 16 Jahren und 335 Tagen die Bühne Bundesliga betrat. Er verewigte sich mit 17 Jahren, zwei Monaten und 21 Tagen als jüngster Torschützen aller Zeiten. Und ""selbstverständlich"" ist er auch jüngster A-Nationalspieler und Torschütze seines Heimatlandes, der Türkei. Am 8. Oktober 2005 wurde er in der 86. Minute in der Partie gegen Deutschland eingewechselt und traf 90 Sekunden später an Oliver Kahn vorbei zum 2:0. Sahins kometenhafter Aufstieg ist bekannt: Er avancierte zum Stammspieler (23 Einsätze in der Saison 2005/2006) bei Borussia Dortmund. Ebenso sein zwischenzeitlicher Abstieg: Im letzten Vorbereitungsspiel auf die laufende Saison verlor er seinen Platz konsequenterweise an Marc Kruska, beim 0:2 zum Auftakt in München erlebte er die ""Höchststrafe"", als er 46 Minuten nach seiner Einwechselung auch schon wieder runter musste. Trainer Bert van Marwijk hatte diesen Leistungsknick seines Schützlings ""eigentlich viel früher erwartet"" - und auch nicht, dass er ""so lange dauern würde"". Ein Vierteljahr benötigte Nuri Sahin, sich aus diesem ""Loch"" zu befreien, an Athletik und Dynamik zuzulegen. In Bremen war er Borussias bester Feldspieler. ""Er hat von Anfang an Fußball gespielt und Ruhe in das Spiel gebracht"", lobte Zorc. Die ersten vier Chancen des BVB hatten alle ihren Ursprung bei Sahin, der auch die ersten beiden Tore einfädelte: Beim 0:1 schlug er einen maßgenauen Pass auf Valdez, beim 1:2 zirkelte er einen Eckstoß genau auf Tingas Kopf. Insgesamt kamen 74 Prozent seiner Pässe an, Sahin gewann ordentliche 50 Prozent seiner Zeikämpfe. In der vergangenen Saison hatte sein Durchschnitt bei 44 Prozent gelegen. ""Ich bin froh, dass ich von Anfang an spielen durfte und danke dem Trainer"", gab er später zu Protokoll und versicherte nach seinem Glanz-Auftritt: ""Ich habe in der Bundesliga noch nichts bewiesen. Aber ich will Großes erreichen, doch das war nur der erste Schritt."" Und weiter: ""Ich muss jetzt konstant gute Leistungen abliefern. Wenn mir das gelingen sollte, dann habe ich eine gute Zukunft vor mir."" Nicht nur mit seinen Vorlagen punktete der 18-Jährige. Er stellte Teamgeist vor persönliche Interessen, als er nach 60 Minuten das Zeichen gab, den Platz verlassen zu wollen. ""Ich habe dieses Tempo lange nicht mehr mitgemacht, saß elf Spiele auf der Bank"", erklärte Nuri Sahin: ""Ich habe meine Grenze erkannt und musste raus. Das war fair gegenüber den anderen Spielern."" Für Sahin kam Steven Pienaar. Der Südafrikaner leitete später jene Szene ein, die zum Strafstoß und damit zur Entscheidung führte. Sahins Kommentar: ""Steven ist ein klasse Fußballer, er hat das sehr gut gemacht...""