Kehl wieder fit - aber Valdez verletzt
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Die BVB-Profis genießen die letzten Stunden ihres Winterurlaubs. Donnerstag beginnt für sie eine neue Zeitrechnung. Jürgen Röber übernimmt die Trainingsleitung. Dann wird sich einiges ändern an ihrem Tagesablauf, an Inhalt und Gestaltung der Übungsstunden. Die Bundesliga hat ihm fast drei Jahre die kalte Schulter gezeigt. Deshalb ist Röber den Dortmundern dankbar, dass sie ihm die Chance eröffnen, sich als Nachfolger des entlassenen Bert van Marwijk wieder als Fußball-Lehrer in der deutschen Elite-Klasse zu präsentieren. Er kann wenig verlieren, aber viel gewinnen. Hans-Joachim Watzke, der Vorsitzende der Borussia-Geschäftsführung, schließt nicht aus, dass das Arbeitsverhältnis mit dem 53-Jährigen den 30. Juni 2007 überdauert. Dann nämlich, wenn Wunsch-Kandidat Thomas von Heesen dem Werben des BVB nicht nachgibt und andererseits Röber die Dortmunder in die Erfolgsspur zurückführt. Von Heesen kündigt eine Entscheidung über seine Zukunft bis zum Rückrunden-Auftakt an. Ob wiederum die Liaison Röber/Borussia passt, auf diese Frage werden schon die ersten Spiele in der Frühjahrsserie eine Antwort geben. Röbers Engagement beginnt mit zumindest einem Handicap: Nelson Valdez laboriert noch an einer Innenbanddehnung im linken Knie. Die Verletzung hatte sich der frühere Bremer im Derby bei Schalke 04 zugezogen. ""Er ist frühestens Mitte des Monats voll belastbar"", erklärte Sportdirektor Michael Zorc der WR. Valdez würde damit dem BVB gegen Bayern München (26. Januar) wohl nicht zur Verfügung stehen. Alle anderen Spieler melden sich gesund. Auch Sebastian Kehl, der in der Hinrunde so schmerzlich vermisste Mittelfeld-Stratege, soll das komplette Vorbereitunsprogramm absolvieren und im Trainingslager in Marbella (11. bis 18. Januar) sein erstes Spiel nach fünfmonatiger Pause bestreiten. Lars Ricken hat die Winterpause dazu genutzt, nach schwerer Schulterverletzung an seiner Fitness zu arbeiten. Christoph Metzelder erhielt bereits bei Kurzeinsätzen zum Ende der Herbstserie die Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln. Weil sich der Kader mit diesen Rekonvaleszenten auffüllt, haben Röber und Zorc den Gedanken verworfen, das Personal noch in der laufenden Transferperiode (bis 31. Januar) aufzustocken. Derweil zerschlugen sich gestern Dortmunds Hoffnungen auf eine Verpflichtung von Jung-Nationalspieler Jan Schlaudraff zur neuen Saison. Der Aachener sagte Zorc in einem Telefongespräch ab und dem FC Bayern endgültig zu. ""Bei der Konkurrenz war es fast zu erwarten"", bemerkte Zorc. Die serbische Fachzeitschrift ""Sport"" berichtet vom BVB-Interesse an U21-Nationalspieler Stefan Babovic, dessen Qualitäten Röber aus seiner Zeit bei Partizan Belgrad zu schätzen weiß. Der 19-Jährige gilt als talentierter Mittelfeldspieler. ""Wir kennen ihn, aber er ist kein Thema"", versichert Zorc. Was wird sich für die Profis unter Röber ändern? Der 53-Jährige gilt in der Branche als Fitness-Fanatiker. Laufschuhe und -uhren gehören deshalb ab morgen wieder zur Ausrüstung. Bert van Marwijk hatte sich in erster Linie auf sein Auge verlassen, um die körperliche Verfassung der Spieler zu kontrollieren. Röber wird dagegen akribisch Buch führen über Körpergewicht und Laktatwerte. Daraus leitet er individuelle Belastungsgrenzen ab. Der physische Zustand der Mannschaft lieferte zuletzt reichlich Diskussionsstoff, obwohl die Liga-Tabelle der zweiten Halbzeit Borussia als Nummer vier ausweist und die Statistik belegt, dass nur Bremen in der Schlussphase mehr Tore erzielt hat. So oder so: Es wird ein frischer Wind wehen auf dem Trainingsgelände in Brackel, wenn Jürgen Röber morgen seinen Dienst aufnimmt.