Metzelder: Bleibt oder geht er?
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Winterpause - Zeit der Vertragsverhandlungen. Einer der prominentesten Fälle: Christoph Metzelder. Im Sommer endet der Kontrakt des Nationalspielers, der für Borussia Dortmund zuletzt so selten spielte: Gerade mal 133 Minuten stehen für den Abwehrspieler in der Hinrunde zu Buche, nur beim Auftaktspiel gegen Bayern München hielt der 26-Jährige durch. Diese Zahlen verblüffen: Stolze 969 Minuten trug Christoph Metzelder (26) im Kalenderjahr 2006 das Trikot der Nationalmannschaft, doch abseits des Klinsmann-Sommermärchens war er nur 463 Minuten für Borussia Dortmund in der Bundesliga im Spiel. Davon 133 Minuten in der gerade abgelaufenen Hinrunde - für alle BVB-Fans wenig märchenhaft. Nur am ersten Spieltag (0:2 beim FC Bayern) hielt der Abwehrspieler durch, danach machte ihm der Körper zu schaffen, von einer Sehnenreizung im Knie bis hin zu Rückenproblemen. Zwei herausragenden Weltmeisterschaften 2002 und 2006, die ihn als deutsche Stammkraft weltweit ins Blickfeld katapultierten, folgten im Verein immer wieder Rückschläge, die ihn daran hinderten, sein Können auch im schwarz-gelben Dress zu demonstrieren. Angesichts der Zahlen für 2006 sagt BVB-Sportdirektor Michael Zorc: ""Schön für Deutschland, aber einfach sehr schade für Borussia Dortmund."" Zu Recht weist Metzelder jedoch darauf hin, ""dass es eher sekundär an Verletzungen lag, dass ich 2006 selten für Dortmund spielte"". Damit erinnert er an die Hinrunde, als ihn Trainer Bert van Marwijk auf der Bank schmoren ließ, Metzelder hatte nach der gravierenden Achillessehnen-Verletzung ein beachtliches Comeback geschafft (wenn auch oft als Rechtsverteidiger), naturgemäß aber noch die Präsenz und Verlässlichkeit früherer Tage vermissen lassen. So wurde ihm Markus Brzenska (22) vorgezogen. Metzelders Berater Jörg Neubauer: ""Vielleicht sahen das im Verein aber nicht alle wie der Trainer."" Wie der Verein es sieht, wird nun eine spannende Frage. Metzelders Vertrag läuft aus, noch diesen Monat treffen sich die Parteien zu Verhandlungen. Ein heikler Fall. In nun sechs Jahren Dortmund stand Metzelder 96-mal in der Bundesliga-Startelf - 125-mal aber fehlte er dort. Jedoch spricht für den Spieler, dass der BVB mit Metzelder im Schnitt 1,79 Punkte pro Spiel holte (bei 1,18 Gegentoren), ohne ihn nur 1,54 Punkte (bei 1,14 Gegentoren). Für den BVB heißt es nun: Halten oder ziehen lassen? Für Metzelder: Verlängern oder verlassen? Der Innenverteidiger ist der letzte Profi der Borussia, der noch einen noblen Vertrag aus der Zra Niebaum besitzt. Wie es heißt, sind seine Bezüge eher geringfügig davon abhängig, ob er spielt oder nicht. Für BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist es unstrittig, ""dass wir Christoph halten wollen. Wir wissen, was er kann und welch positive Erscheinung er für den BVB ist"". Jedoch schränken Watzke und Zorc ein: ""Es muss wirtschaftlich darstellbar sein."" Wenn in Dortmund geschwärmt wird, dass Spieler wie Wörns, Kehl, Dede oder Ricken ihre Verträge zu günstigeren Konditionen verlängerten, schwingt die Erwartung mit, dass Metzelder dies auch tun möge. Im Umfeld des BVB gilt ein leistungsbezogener Metzelder-Vertrag als einzige Lösung. Watzke möchte sich dazu nicht äußern, betont aber: ""Diese Geschäftsführung macht nichts, was unvernünftig wäre."" Naturgemäß gerät Berater Neubauer bei solchen Gedankenspielen nicht in Ekstase. ""Wer legt denn fest, dass der Spieler ein reduziertes Angebot bekommt?"", fragt er, ""und wer garantiert, dass die anderen verzichtet haben? Ich glaube, alle sind sehr zufrieden mit ihren Verträgen."" Beide Seiten erwarten nun ""interessante Gespräche"". Zorc betont, man wolle ""schnellstmöglich Planungssicherheit"", zumal auch der Vertrag von Christian Wörns (34) ausläuft. Auch mit ihm wird diesen Monat verhandelt. ""Gerne"", sagt Zorc, ""würden wir mit beiden verlängern."" Als Alternative kreist der Name des Bielefelders Heiko Westermann (23) über dem Signal-Iduna-Park. An diesem Donnerstag erscheint Metzelder zum Trainingsauftakt. Gesund, wie er meldet, ""ich habe mein Laufprogramm im Urlaub durchgezogen, hoffe auf eine gute Vorbereitung und erwarte, dass ich mich stabilisiere."" Van Marwijk ist weg, nun wird sich Jürgen Röber seiner annehmen. Zorc: ""Eine gute Vorbereitung wäre die Basis für alles Weitere."" Es werden interessante Wochen.