Der wertvolle Patient

"Minuten lang hockte er da. Mitten auf dem spanischen Rasen. Und hörte einfach nur zu. Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Röber ließ sich nach einer 75-minütigen Fitness-Einheit am Freitagmorgen bei 20 Grad von Alexander Freis Worten berieseln. ""Das gehört dazu, meint Röber, ""denn ich will von jedem Spieler wissen, wie er die aktuelle Situation einschätzt."" Sie ist gefährlich. Niemand macht in den Tagen von Marbella einen Hehl daraus, dass das Team zersplittert ist in ein Portfolio an Gruppierungen. Manch einer, wie der Ghanaer Matthew Amoah und sein südafrikanischer Kollege Steven Pienaar, ließen sich bislang kaum integrieren. Andere - wie Ebi Smolarek - haben sich in den vergangenen Monaten abgenabelt. Christoph Metzelder sagt: ""Was den Teamgeist angeht, sind wir verbesserungswürdig."" Sebastian Kehl fordert: ""Wir müssen wieder alle an einem Strang ziehen."" Kehl selbst zieht seit gestern aktiv mit. Er absolvierte nach fünfmonatiger Verletzungspause (Knie-OP) und anschließender Mandel-Vereiterung das komplette Vormittagsprogramm und konstatierte anschließend auf der Terrasse des Teamhotels Westin La Quinta: ""Ich hoffe noch immer, dass ich bis zum Spiel gegen die Bayern am 26. Januar fit werde. Das Knie fühlt sich stabil an."" Von Röber gibts den Freifahrtschein: ""Wenn Kehl nur 70 oder 80 Prozent seiner Leistung bringen kann, ist er schon eine Verstärkung."" Die kann Christian Wörns im Moment nicht sein. Nach wie vor leidet der Manndecker an einer Waden-Verhärtung. ""Ob ich noch in Marbella ins Mannschaftstraining zurückkehre"", raunzte er Freitag, ""weiß nicht mal ich selbst."" Gemeinsam mit Smolarek absolvierte Wörns nur ein Laufprogramm. Samstag (16 Uhr) wird statt des Ex-Nationalspielers, der seinen Vertrag wohl um ein Jahr verlängern wird, Martin Amedick gegen Kickers Offenbach auflaufen und Jürgen Röbers Auffassung von einem 4-4-2 verinnerlichen. Dem BVB, unter dessen Profis eine sechsstellige Prämie verteilt wird, wenn noch der Sprung auf Platz fünf gelingt, läuft die Zeit davon. Schon in 13 Tagen kommen die Bayern. Jürgen Röber kryptisch: ""Eigentlich müsste man bis dahin so viel machen. Aber wann...?"""