Das Foul an Kehl und seine Folgen
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Freitag, 11. August 2006, die 19. Minute des Saison-Eröffnungsspiels zwischen den Bayern und Dortmund in der Allianz-Arena: Münchens Hasan Salihamidzic läuft auf BVB-Mittelfeldspieler Sebastian Kehl zu, zieht die Stollen hoch, rast ohne Rücksicht mit gestrecktem Bein in den Borussen. Für Kehl folgen Leiden: eine acht Zentimeter tiefe Risswunde bis auf den Knochen, Krankenhaus, Operation, Komplikationen... Fünfeinhalb Monate später: Der Start in die Rückrunde steht bevor, in zwei Tagen wird Dortmund wieder auf die Bayern treffen. 80.708 Zuschauer wollen dabei sein, Sebastian Kehl darf nicht. Immerhin: Seit Montag befindet sich der Nationalspieler wieder im Mannschaftstraining. Er sagt: ""Ich habe kein Kopfproblem. Ich habe nach Belastungen Schmerzen!"" Kontakte zu Salihamidzic gibt es nicht: ""Am 12. August hat Brazzo bei mir angerufen und sich entschuldigt"", sagt Kehl. Das sei es dann gewesen. Daran, dass Kehl unter ""vielen Rückschlägen"" gelitten hat, dass die Narbe an die Kniescheibe wuchs und die Patellasehne nicht reibungslos lief, trägt Salihamidzic zwar nur indirekt Schuld. Er hat eine Verletzung seines Berufskollegen aber billigend in Kauf genommen. Ob Kehl Groll hege gegen den Münchner, der im Sommer für vier Jahre zu Juventus Turin wechseln wird, wollen wir wissen. Der BVB-Profi denkt lange nach, zieht die Stirn in Falten. Er ist einer dieser Fußballer, die jede Antwort und ihre mögliche Konsequenz genau überdenken, bevor sie die Lippen spitzen: ""Ich glaube nicht, dass Hasan mich so schwer verletzen wollte"", sagt Kehl irgendwann: ""Aber er wollte in dieser Situation - wie heißt es doch gleich so schön - ein Zeichen setzen!"" Das Zeichen hat den BVB seinen besten Mittelfeldspieler gekostet. Nicht für vier Wochen - wie einst prognostiziert - sondern inzwischen für mehr als fünf Monate. Salihamidzic sah damals nicht einmal Gelb. Nur acht Tage nach dem Rückrunden-Auftaktspiel des BVB gegen Bayern München gastiert am Sonntag, 4. Februar (17 Uhr), mit dem VfB Stuttgart der nächste Gegner aus der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga in Dortmund. Der Vorverkauf für das Spiel läuft noch auf vollen Touren.