Einsatzstark und spielfreudig
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Borussia überrascht sich selbst. Dass der BVB mit einem Sieg gegen die Bayern in die Rückrunde starten würde, hatten vorher wohl nur die wenigsten Fans erwartet. Umso erfreulicher, dass es doch so gekommen ist, denn mit einem Remis oder gar einer Niederlage hätte man sich wohl schon am 18. Spieltag aus dem Kandidatenkreis für eine UEFA-Cup-Teilnahme verabschiedet. Tatsächlich präsentierte sich die Mannschaft ungewohnt einsatzstark und spielfreudig. Vor allem das Mittelfeld um Tinga und Pienaar trat wie verwandelt auf. Gerade letztgenannter konnte vielleicht zum ersten Mal überhaupt andeuten, weswegen man ihn zu Saisonbeginn ins Ruhrgebiet geholt hatte, während es dem Brasilianer sichtlich gut getan hat, eine komplette Vorbereitung mit dem BVB bestreiten zu können. Neben den beiden Mittelfeldakteuren waren es vor allem Tingas Landsmann Dede mit seiner Vorarbeit und Alex Frei mit beeindruckenden Vollstreckerqualitäten, die sich im schwarzgelben Dress Bestnoten verdienten. Doch darf man sich als Fan jetzt wirklich Hoffnungen auf eine andere Borussia machen? Sind die Grottenspiele der Hinrunde tatsächlich pass, und der BVB startet nun die Aufholjagd ins europäische Geschäft? Fragen, die nur schwer zu beantworten sind, aber gerade deswegen ist Vorsicht geboten. Zur Euphorie besteht nach einem einzigen Spiel keinerlei Anlass. Erst die nächsten Wochen werden zeigen, was man von der Borussia in dieser Rückrunde tatsächlich erwarten kann. Ein Sieg gegen die Bayern ist natürlich immer schön, aber es liegt jetzt an der Mannschaft, diesen Erfolg nicht zur Eintagsfliege werden zu lassen, wie das in der Hinrunde so oft der Fall war. Auch dort wurde bravourös in Bremen gewonnen, nur um eine Woche später daheim gegen Berlin unter die Räder zu kommen. Denn eines darf man nicht übersehen: Die nach vorn ausgerichtete Spielweise der Münchner war genau das, was dem BVB schon im bisherigen Saisonverlauf stets gut zu pass kam. Gegen offensive Gegner wussten die Schwarzgelben die sich ihnen bietenden Räume gut auszunutzen, derweil man gegen defensiv stehende oftmals kein Mittel fand. Insofern kam der selbst nicht gerade sicher auftretende FC Bayern der Borussia am Freitag durchaus entgegen. Für die nächsten Spiele gilt es darum nun vor allem, die auch am Freitag offenbarten ungewohnten (Weidenfeller) und gewohnten (Innenverteidigung) Schwächen abzustellen. Erst die nächsten Spiele werden dann wirklich zeigen, wohin die Reise geht. Lange ausruhen kann sich die Mannschaft auf ihrem Erfolg jedenfalls nicht Schon morgen in Mainz wird es wieder ernst. Vielleicht wissen wir Fans danach mehr. Die BVB-Fankolumne unserer Zeitung wird in dieser Saison wechselweise vom Fanzine ""schwatzgelb.de"" (heute: Arne Kazperowski) und vom Fanzine ""die-kirsche.com"" verfasst.