Er geht, aber bleibt ein Borusse

Heute besucht Christoph Metzelder zum letzten Mal als Aktiver das Trainingsgelände des BVB im Dortmunder Stadtteil Brackel. Metze sagt ""Tschüss"". Und wird zum ""Borussen a.D."" Die Saison 2006/2007 wurde zwar am Samstag beendet, BVB-Profi Christoph Metzelder hatte aber noch eine erlebnisreiche Verlängerung in dieser Woche. ""Ich habe mich von vielen Leuten verabschiedet"", sagte der 26-Jährige, der Borussia Dortmund nach sieben Jahren verlässt. Anfang der Woche lud er die BVB-Mitarbeiter zum Gulaschessen ein, Mittwoch schaute er im Mannschaftskreis das Champions-League-Finale, gab seinen Ausstand. Heute schmeißt das Fanprojekt Dortmund eine ""Adios Metze Party"". Die hatte es bislang nur für Flemming Povlsen und Jürgen Kohler gegeben. ""Tolle Ehre"", sagt Metzelder, der geht, aber Borusse bleibt. Gestern nahm der Nationalspieler ein letztes Mal im Presseraum auf dem Trainingsgelände Platz. Locker, entspannt. Und ein wenig nachdenklich. Christoph Metzelder ist ein bodenständiger Mensch. Nach der WM 2006 setzte er sich in den Zug, fuhr per Bahn von Berlin nach Hause. Er ist häufig in seiner Heimatstadt Haltern am See, besucht die Familie. Bisher hat er in Schalke, Münster und Dortmund gespielt. Das war das einfach. Von Madrid aus, wo er künftig bei Real spielen soll, wird das nicht mehr ganz so einfach. ""Anderes Land, andere Sprache, andere Kultur, neues Umfeld: das wird nicht vom ersten Tag an reibungslos laufen"", ist er sicher, zweifelt aber nicht an der Entscheidung. Dafür ist er zu neugierig. Und zu ambitioniert. ""Es ist der nächste Karriereschritt. Eine Herausforderung, sowohl sportlich als auch für mich als Persönlichkeit."" Er blickt auf die letzten sieben Jahre. Die waren erlebnisreich. Die Krise des Vereins, das drohendes Karriereende durch Verletzungen. Seine oft kritisierte Präsenz in der Tffentlichkeit. ""Das habe manchmal ich ein bisschen übertrieben."" Metzelder erinnert sich an die Erfolge. Mit dem BVB. Mit der Nationalmannschaft. ""Ich möchte nicht eine Minute missen. Es sind Erfahrungen, die dich prägen"", lautet sein Resümee. Heute wird er seinen Spind ausräumen. Sich verabschieden. ""Mit Wehmut"", sagt er. Und mit der ein oder anderen weggedrückten Träne.