´Wir sind sehr enttäuscht. Es tut weh.´
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Sie hatten alles gegeben, einen vagen Traum mit Leben erfüllt und waren zwischen der 30. und der 103. Spielminute das bessere Team. Am Ende aber flossen Tränen. Heulend flüchtete Tinga direkt nach dem Schlusspfiff in die Kabine - und musste von den Mitspielern zur Siegerehrung auf den Platz zurück gezerrt werden. Borussia Dortmund hat am Samstag Abend zwar keinen Titel gewonnen, dafür aber viele Sympathien in ganz Deutschland. ""Wir sind sehr enttäuscht. Es tut weh. Es wird ein paar Tage dauern, bis wir das verdaut haben"", meinte Sebastian Kehl und schüttelte immer wieder den Kopf. Der Blick ging hin zum Pokal, den die Bayern-Spieler jubelnd durchs Olympiastadion schleppten. ""Wir haben couragiert gespielt, waren die bessere Mannschaft und hätten es verdient gehabt zu gewinnen"", klagte Mladen Petric, der mit seinem Last-Minute-Treffer in der Nachspielzeit die Verlängerung erzwungen hatte:. ""Am Ende aber hatten die Bayern ihren berüchtigten Dusel."" Glück und Pech lagen so dicht beieinander in diesem spannenden 65. Endspiel um den DFB-Vereinspokal. 30 Minuten lang waren die Bayern besser, keine Frage. Dann aber fightete sich der BVB ins Spiel, vergab eine Riesenchance durch den bärenstarken Kringe (41.), kurz darauf rettete Lucio gegen Tinga. Immer wieder Kringe, der an Kahn scheiterte (66.) und das Außennetz traf (68.). Als Klimowicz frei vor dem Tor Kringes Hereingabe verpasste, schien die Messe gelesen (87.), doch in der Nachspielzeit drückte Petric Wörnsï Kopfballvorlage über die Linie. Es war der Lohn für eine starke Leistung. ""Nach dem Ausgleich hatten wir die Bayern im Sack"", meinte Petric nach seinem fünften Tor im Wettbewerb. Nach diesem 1:1 dachte Marc Ziegler: ""Wir lassen uns das Ding nicht mehr nehmen."" Die als ""Opa-Abwehr"" zu Unrecht verspottete Innenverteidigung mit Wörns und Kovac stand bombensicher, in der ersten Halbzeit war Rukavina, der Ribery bis auf ein, zwei Szenen aus dem Spiel nahm, ein ständiger Unruheherd, später schlüpfte Kuba in diese Rolle, der mehr und mehr aufdrehte, nach 107 Minuten aber vom Platz flog, weil er Gelb gesehen hatte für eine ""Schwalbe"" im Strafraum (89.) und dann für ein Foulspiel an Lell. Es hatte Freude gemacht, dieser Mannschaft beim Fußball spielen (!) zuzusehen. Ab der 46. Minute drehten die Brasilianer Dede und Tinga mächtig an den Schwungrädern - auch sie verdienten sich neben Kringe das Prädikat herausragend, das auch Ziegler gebührte, dessen Einsatz bis zum Anpfiff wegen einer Knieverletzung auf der Kippe stand. Stark die Rettungstaten gegen Ribery in der 78. und gegen Podolski in der 115. Minute. Marc Ziegler hatte den BVB mit seinen Paraden in den Spielen gegen Bremen und Hoffenheim ins Finale gebracht - und diesen Eindruck in Berlin bestätigt. Über Triumph und Trauer entschieden zwei Szenen, die dicht aufeinander folgten. In der 100. Minute zog Kringe - immer wieder Kringe - aus 18 Metern ab, doch Kahn konnte parieren. ""Sensationell"", befand Ottmar Hitzfeld die Aktion seines Torwarts: ""Da hätten wir in Rückstand geraten können."" Thomas Doll: ""Oliver Kahn hat in diesem Moment überragend gehalten."" Bayern konterte. ""In dieser Phase ist München einmal gefährlich vor unser Tor gekommen: Ein Klasse-Stürmer wie Luca Toni war in dem Moment da und hielt den Fuß hin"", haderte der BVB-Coach. ""Der Schuss von Podolski wäre ins Aus gegangen"", ärgerte sich Petric, ""doch er springt Toni an die Hacken und geht rein. Bitter für uns."" Borussia Dortmund hat das Finale verloren, unglücklich mit 1:2 nach 120 packenden Minuten. ""Das war ein super Abend für den BVB. Wir waren knapp dran an einer Sensation"", so Petric.""Unsere Fans aber sind Pokalsieger"", behauptete Ziegler: ""Wie sie uns unterstützt haben - phantastisch!""