Klopp in Dortmund gelandet

Vermutlich war es keine spontane Idee der Stadionregie, sondern blanker Zufall. Jürgen Klopp, der nach 18 Jahren beim FSV Mainz 05 einen Tapetenwechsel vornimmt, erschien am Freitag genau um 11.11 Uhr zu seiner Vorstellung bei Borussia Dortmund. Kurz zuvor hatte Klopp einen Cheftrainer-Vertrag bis 2010 beim BVB unterschrieben. Mit ihm kommt sein Assistent Zeljko Buvac nach Dortmund. Nach insgesamt drei Gesprächen hatten sich die Borussia und Klopp am Donnerstagabend endlich geeinigt. Für Sportdirektor Michael Zorc, auf dessen Vorschlag der Verein Kontakt mit Klopp aufnahm, ist der 40-Jährige eine ""sehr überzeugende Lösung"". Der Nachfolger des am vergangenen Montag zurückgetretenen Thomas Doll passe ""mit seiner begeisternden Art zum Verein und zur Region, wo Fußball intensiver gelebt wird als woanders."" Klopp, der neben Buvac voraussichtlich noch einen weiteren Assistenten nach Dortmund bringen wird, verspürt eine ""Riesenlust"" auf den Job beim BVB. Er will dem Klub, der nach einer streckenweise qualvoll verlaufenen Saison nur auf Platz 13 im Abschluss-Klassement landete, helfen, ""wieder richtig in die Spur zu kommen"". Bei der Pressekonferenz im Signal Iduna Park stellte Klopp ""Vollgas-Fußball"" in Aussicht: ""Wenn Spiele langweilig sind, verlieren sie ihre Berechtigung."" Seinem Kader bescheinigt der neue Trainer eine hohe Qualität. Unabhängig von den bereits getätigten Transfers von Tamas Hajnal (Mittelfeld, Karlsruhe), Felipe Santana (Abwehr, Figueirense FC) und der weit vorangetriebenen Verpflichtung von Marko Basa (Abwehr, Le Mans) sollen weitere Spieler unter Vertrag genommen werden. ""Wir werden noch ein bisschen was tun"", bestätigte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, ""dafür werden wir auch ins Risiko gehen."" Freilich nicht in dem Maße wie in den Jahren, die Borussia Dortmund in der Zra Niebaum/Meier an den Rand des Ruins brachten. Klopps Ziele? Weniger Gegentore. Mehr Spiele gewinnen. ""Dann"", sagt er, ""kann sich hier einiges entwickeln"".