Keine Chance gegen Juventus
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Nach dem Sieg im T-Home-Supercup gegen Bayern München musste sich Borussia Dortmund dem zweiten hochkarätigen Gegner innerhalb weniger Tage geschlagen geben und kassierte die erste Testspielniederlage. Juventus Turin bezwang in einer Neuauflage des Champions-League-Finals von 1997 den BVB mit 3:1 (1:0). Im internationalen Testspiel zur Saisoneröffnung erzielten Amauri und zwei Mal Iaquinta die Tore für die alte Dame. Kruska konnte nur noch auf 1:3 verkürzen. Der BVB konnte dabei nicht an die starke Leistung gegen die Bayern anknüpfen. Mit 20-stündiger Verspätung aufgrund sintflutartiger Regenfälle konnte das internationale Testspiel gegen Juventus Turin am Sonntag Nachmittag bei herrlichem Sommerwetter vor 50 200 Zuschauern schließlich angepfiffen werden. Im Vergleich zum Spiel gegen Bayern München vier Tage zuvor nahm Trainer Jürgen Klopp fünf personelle Veränderungen vor, rückte aber nicht von seinem favorisierten 4-4-2-System ab. Neben den bereits verletzten Alexander Frei, Tinga und Patrick Owomoyela musste auch Rechtsverteidiger Antonio Rukavina, der sich gegen den FC Bayern München verletzt hatte, passen. Für ihn rückte Felipe Santana in die Startformation. Neven Subotic bildete mit dem ehemaligen Turiner Robert Kovac statt Mats Hummels die Innenverteidigung. Für Sebastian Kehl spielte Marc-Andr, Kruska von Beginn an neben Tamas Hajnal im defensiven Mittelfeld. Florian Kringe war für die linke Außenbahn zuständig. Mit Mladen Petric stand nur ein nomineller Stürmer auf dem Platz, neben ihm stürmte der etatmäßige Mittelfeldspieler Giovanni Federico. Juventus Turin trat ebenfalls in einem 4-4-2-System an. Bei der alten Dame kamen mit den aktuellen und ehemaligen Weltmeistern Gianluigi Buffon, Mauro Camoranesi, Cristiano Zanetti und David Trezeguet sowie den international Erfahrenen Pavel Nedved, Zdenek Grygera und Olof Mellberg die meisten ihrer Stars zum Einsatz. Zunächst auf der Bank ließ Trainer Claudio Ranieri Alessandro del Piero, immerhin Torschützenkönig der vergangenen Saison und der einzige Spieler, der schon im Duell vor elf Jahren zum Einsatz kam. Zu ihm gesellten sich mit Hasan Salihamidzic (FC Bayern München) und Christian Poulsen (FC Schalke 04) auch zwei alte Bekannte aus der Bundesliga. Nachdem Borussia Dortmund in den ersten Minuten einige Male bis zum Turiner Strafraum kam, waren es jedoch die Italiener, die die erste Torchance des Spiels verzeichnen konnten. In der dritten Minute prüfte Pavel Nedved Torhüter Roman Weidenfeller, der noch zur Ecke klären konnte. Nur zwei Minuten später klingelte es schließlich im Dortmunder Kasten. Amauri brauchte am 5-Meter-Raum nur noch seinen Fuß hinhalten - 1:0 für Juventus Turin. Einige Minuten später verpasste Mladen Petric nach Flanke von Dede, der Ball kam noch zu Kuba, doch dieser fand von der Strafraumgrenze seinen Meister in Buffon. Direkt im Anschluss versuchte es Kruska aus 20 Metern, der Ball ging jedoch über die Latte. In der 12. Minute wiederum Glück für Borussia Dortmund als David Trezeguet mit der Hacke nur Zentimeter am Dortmunder Pfosten vorbei schoss. Nach einer Viertelstunde verflachte die Partie zusehends und fand fast ausschließlich im Mittelfeld statt. Gelegentliche Torschussversuche und Flanken fanden ihren Weg ins Aus oder wurden auf beiden Seiten sichere Beute der Torhüter. In der 37. Minute vergab der BVB durch Mladen Petric die Chance zum Ausgleich. Nach Doppelpass mit Kuba war Tamas Hajnal, der seine defensive Rolle sehr offensiv auslegte, an der Strafraumgrenze von Giorgio Chiellini gefoult worden. Den fälligen Freistoß setzte der Kroate aber über das Tor. Nur zwei Minuten später trat Petric wieder zum Freistoß an. Aber die Vorlage aus 30 Metern konnte Robert Kovac per Kopf nicht verwerten. Bis zur Pause änderte sich nichts mehr, so dass der BVB mit einem Rückstand in die Kabine ging. Nach dem Seitenwechsel nahm Trainer Jürgen Klopp einige Veränderungen vor. Die Stürmer Nelson Valdez und Diego Klimowicz kamen für Mladen Petric und Kuba. Auf seine Position rückte Giovanni Federico. Delron Buckley spielte statt Florian Kringe und Marcel Schmelzer ersetzte Dede. Juventus Turin wechselte gleich die Hälfte der Mannschaft aus. Jonathan Zebina, Vincenzo Iaquinta, Alessandro del Piero, Dario Knezevic, Albin Ekdal, Marco Marchionni und Nicola Legrottaglie ersetzten Giorgio Chiellini, Olof Mellberg, Cristiano Zanetti, Amauri, Mauro Camoranesi, David Trezeguet und Zdenek Grygera. Wie die erste begann auch die zweite Halbzeit besser für Juventus Turin. In der 46. Minute musste Robert Kovac einen Schuss von Iaquinta kurz vor der Linie klären, nachdem Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller schon geschlagen war. Fünf Minuten später machte es der italienische Rekordmeister besser. Felipe Santana konnte auf der rechten Seite eine Flanke von Pavel Nedved nicht verhindern, in der Mitte stieg Vincenzo Iaquinta ungehindert von Robert Kovac zum Kopfball hoch und traf zum 2:0. Das erste Lebenszeichen von Borussia Dortmund in der zweiten Halbzeit kam von Marc-Andr, Kruska, dessen Distanzschuss aus 25m aber von Buffon abgewert werden konnte. Anschließend wechselte Jürgen Klopp erneut. Für den engagierten Tamas Hajnal kam Daniel Gordon in die Partie und ersetzte den Ungarn im Mittelfeld. Borussias einziges Rezept gegen die italienische Abwehr schienen Distanzschüsse zu sein. In der 57. Minute scheiterte Delron Buckley wiederum an Buffon. Auch Freistöße aus dem Halbfeld brachten nichts ein. Ein Schuss von Kruska segelte an Freund und Feind vorbei. Bei Juve war nach zwei weiteren Wechseln fast nichts mehr von der Anfangsformation zu sehen. In der 60. Minute kamen noch Hasan Salihamidzic und Fausto Rosso für Pavel Nedved und Cristian Molinaro in die Partie. Einige Minuten später machte auf Dortmunder Seite Giovanni Federico Platz für Nico Hillenbrand. In der 68. Minute verließen mit Gianluigi Buffon und Mohamed Sissoko auch die letzten Turiner der Starelf den Platz, für sie kamen Atonia Chimeti und Christian Poulsen. Auf dem Feld tat sich derweil nicht viel. Der BVB kam nicht in den Turiner Strafraum, viele Bälle landeten beim Gegner. Die Turiner präsentierten sich überraschend stark, obwohl sie sich erst seit einigen Tagen im Training befanden. So verwunderte es nicht, dass die alte Dame in der 73. Minute das 3:0 markierte. Einen hohen Pass aus der eigenen Hälfte in die Nahtstelle der Dortmunder Viererkette, der die Dortmunder Innenverteidigung schlecht aussehen ließ, konnte erneut Iaquinta allein vor Roman Weidenfeller stehend ausnutzen. Da der BVB aus dem Spiel nicht zum Torerfolg kam, musste eine Standardsituation helfen. Felipe Santana wurde im Strafraum von Dario Knezevic gefoult, und Schiedsrichter Winkelmann zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Marc Kruska legte sich den Ball zurecht und verwandelte eiskalt. Nur noch 1:3 aus Sicht der Dortmunder (76.). Anschließend machte Nelson Valdez noch zwei Mal auf sich aufmerksam, konnte aber beide Male nicht zum Torerfolg kommen. Ebenso wie Neven Subotic, der in der 85. Minute an der Strafraumgrenze zum Schuss kam. Nur eine Minute später lief Robert Kovac mit dem Ball am Fuß über den halben Platz und versuchte es aus 25 m, doch kein Problem für den neuen Torwart Chimenti. Die beste Chance der Schlussphase hatte Diego Klimowicz, der den Ball im Strafraum von Nico Hillenbrand bekam. Die anschließende Ecke war die letzte Aktion des Spiels. Borussia Dortmund - Juventus FC 1:3 (0:1) BVB: Weidenfeller - Santana, Subotic, Kovac, Dede (46. Schmelzer) - Kuba (46. Klimowicz), Kruska, Hajnal (56. Gordon), Kringe (46. Buckley) - Federico (66. Hillenbrand), Petric (46. Valdez). Juventus: Buffon (70. Chimenti) - Grygera (46. Knezevic), Mellberg (46. Legrottaglie), Chiellini (46. Zebina), Molinaro (62. Rossi) - Camoranesi (46. Marchionni), Sissoko (70. Poulsen), Zanetti (46. Ekdal), Nedved (62. Salihamidzic) - Trezeguet (46. del Piero), Carvalho (46. Iaquinta). Zuschauer: 50.200. Schiedsrichter: Guido Winkmann. Gelbe Karte: Klimowicz. Tore: 0:1 Carvalho de Oliveira (5.), 0:2 Iaquinta (51.), 0:3 Iaquinta (75.), 1:3 Kruska (78., Foulelfmeter, Knezevic an Santana).