"Tinga: ""Das beste Team, seit ich hier bin"""
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"Tinga, der bis zum Umfallen kämpfende Kilometerfresser im Dortmunder Mittelfeld, sagte einmal selbst über sich, er sei nicht der Beste, wenn es gut laufe, aber auch nicht der Schlechteste, wenn es Schwierigkeiten gebe. Selten gelang es einem Fußballer, in so wenigen Worten seine Bedeutung für eine Mannschaft einzuordnen. Denn der Brasilianer ist niemand, der in den nicht mal zehn Minuten dauernden Spielausschnitten in der Sportschau groß auffällt, der zum Selbstzweck den Ball auf dem Spann tänzeln lässt, bevor er ihn weiterspielt. Nein, Tinga ist ein Arbeiter - und als solcher versteht er sich auch. Im dritten Jahr läuft der 31-Jährige mittlerweile schon für den BVB auf und hat sich in dieser Zeit nahezu unverzichtbar gemacht. Neben Nelson Valdez ist er der Borusse, der die meisten Meter in einer Partie abreißt. Dank seiner Vielseitigkeit, die seinen Einsatz auf den Halbpositionen sowie in der Mittelfeld-Zentrale möglich macht, konnte er sich unter jedem seiner bislang vier Trainer in Dortmund einen Stammplatz verschaffen. Kein Wunder, dass sich der vierfache Nationalspieler vor einigen Wochen schnell mit Sportdirektor Michael Zorc einig wurde, als es um die Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Vertrags ging. Vorerst erweiterte man die Zusammenarbeit bis zum Sommer 2010, doch schon jetzt bekennt sich Tinga auch für die weiter entfernte Zukunft zur Borussia: ""Ich würde am liebsten beim BVB weiterspielen. Aber abgesehen von der sportlichen Situation hat sich auch meine Familie mittlerweile voll angepasst und fühlt sich hier wohl. Normalerweise bin ich niemand, der lange voraus plant, aber in diesem Punkt ist es anders. Natürlich spielt auch die sportliche Perspektive, die für die Schwarz-Gelben mittlerweile deutlich positiver aussieht, als noch vor einem halben Jahr, eine Rolle. Als Tinga 2006 als frisch gebackener Gewinner der Copa Libertadores, der südamerikanischen Champions League, nach Deutschland wechselte, kündigte er an, hier ähnliches erreichen zu wollen. Ein Vorhaben, das bisher nicht glückte. ""Ich bin der Meinung, dass wir in dieser Saison das beste Team zusammen haben, seit ich in Dortmund bin"", sieht der Freund von Ronaldinho seinen Klub allerdings auf einem guten Weg: ""Wir können einen internationalen Platz erreichen."" Das erste Teilziel wäre damit schon einmal erfüllt, doch für die weitere Zukunft darf und soll es - laut dem beidfüßigen Allrounder - auch durchaus etwas mehr geben: ""Wir arbeiten erst seit einem halben Jahr mit Jürgen Klopp zusammen. Man merkt zwar schon, dass viele Dinge besser geworden sind. Aber ich denke, dass jeder Einzelne von uns noch Potenzial nach oben besitzt. Niemand hat seine Leistungsgrenze erreicht."" Auch nicht Tinga selbst, der nach einem Syndesmosebandriss in der Sommer-Vorbereitung seine Zeit brauchte, um sich an das System von Klopp zu gewöhnen. Die größte Leistung von seinem neuen Coach sieht der Kicker aus der brasilianischen Metropole Porto Alegre nicht in der veränderten taktischen Ausrichtung, sondern in dem Mentalitätswechsel, den der frühere Mainzer seinem Team eingebläut hat: ""Unser Problem früher war eindeutig. Nach großen Siegen haben wir viel zu häufig nachgelassen. Das passiert heute nicht mehr, denn der Trainer ist immer hinter uns her, um das zu verhindern. Denn ein einziger Sieg ist nichts."""