Fall Boateng spaltet Dortmund und Bayern
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"Nach der Partie zwischen Bayern München und Borussia Dortmund gab es eine Menge Diskussionsstoff. Das Hauptthema war aber der Zusammenstoß zwischen Miroslav Klose und Kevin-Prince Boateng. Als alles vorbei ist, will Luca Toni nur noch zu seinem Chauffeur. Der braune Kaschmirmantel sitzt perfekt, der Koffer ist gepackt, vorbei an den Journalisten, ab zur italienischen Nationalmannschaft. Nichts sehen, nichts hören, aber bitteschön möglichst grimmig gucken. Toni hatte am Sonntagabend, der die Bayern durch den 3:1-Sieg über Borussia Dortmund bis auf Platz 2 der Tabelle hievte, nicht viel zu lachen. Er selbst verballerte Chancen ohne Ende, wurde in der 74. Minute gegen Landon Donovan ausgewechselt, war stinksauer, machte eine abfällige Geste, verweigerte seinem Sturmkollegen Miroslav Klose den Handschlag und nährte damit jenes Gerücht, das besagt, beide würden sich das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnen. ""Luca war tierisch sauer. Wir klären das. Ich denke, da bleibt nichts zurück, raunzte Klose. [B]Zwei Hände reichen nicht[/B] Um jene Chancen zu zählen, die der deutsche Nationalstürmer gegen den BVB vergeben hatte, hätten zwei Hände fast nicht gereicht. Doch ihm glückten die Siegtreffer. Trainer Jürgen Klinsmann indes - so läuft der Boulevard in der bayerischen Landeshauptstadt - wurde nach einer 45 Minuten andauernden fußballerischen Gala seiner Mannschaft vor allem zum Binnenverhältnis von Klose und Toni befragt: ""Nein, es gibt kein Problem"", sagte er. Und ""Ja, sie können miteinander spielen"". Klinsmann bekam gerade noch die verbale Kurve hin zur aktuellen Tabelle, als er bekräftigte: ""In den nächsten Wochen wollen wir an Hoffenheim vorbeiziehen."" Nun ist es nicht so, als hätte Klose dank seiner Tore gute Laune gehabt. Er war sogar mächtig angefressen. Wegen Kevin-Prince Boateng. Während der ersten Hälfte war der Borusse ihm mit den Stollen voll aufs Knie getreten. Das Spiel lief zu diesem Zeitpunkt, Boateng fokussierte den Ball. Dennoch bestand Klose darauf: ""Das war Absicht. Er wollte mich verletzen. Man weiß ja, dass der Spieler ein bisschen was am Knie hat. Wenn man da ein wenig Aua verursacht, geht er vielleicht runter. Es ist scheinheilig von ihm, in der Pause zu mir zu kommen und zu behaupten, es sei keine Absicht gewesen."" [B]Vorsatz nach Absurdistan verwiesen[/B] Während Experten wie Ex-Bundesligaspieler Fredi Bobic (""Boateng läuft durch, will über Klose springen"") und Ex-Schalke-Trainer Mirko Slomka (""Man benutzt Boatengs böses Image, um ihm Absicht zu unterstellen"") jeden Vorsatz nach Absurdistan verwiesen, forderte Münchens Präsident Franz Beckenbauer mit Premiere-Kommentator Fritz von Thurn und Taxis (""Abartig"") sinngemäß eine Sperre des Borussen. Was BVB-Trainer Jürgen Klopp in den emotionalen Ausnahmezustand trieb. ""Wer behauptet, das war Absicht, der hat zu lange nicht mehr auf dem Platz gestanden"", entgegnete er Beckenbauer und bescheinigte Thurn und Taxis ""Ahnungslosigkeit"". Boateng selbst bestand auf seiner Unschuld: ""Ich schaue nach oben, sehe Klose nicht. Es tut mir leid, dass ich ihn treffe."" [B]Kein Ermittlungsverfahren[/B] Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat gestern angekündigt, kein Ermittlungsverfahren gegen Boateng einleiten zu wollen."""