Klopps Geheimdienst bei Borussia Dortmund
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"Es klingt ein bisschen nach britischem Agententhriller. Den einen - 1,92 Meter groß, dunkle, lange Haare - nennen sie ""Das Gehirn, den anderen - fast genauso groß, angedeuteter Seitenscheitel - ""Das Auge"". Und eigentlich sind Zeljko Buvac und Peter Krawietz tatsächlich Agenten. Sie und die anderen, die zum Profibereich des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund gehören, verrichten ihren geheimen Dienst im Schatten des auf Cheftrainer Jürgen Klopp gerichteten Scheinwerferlichts leise, zuverlässig und effektiv. So wie zum Beispiel in der Pause eines jeden Spiels. Dann nämlich hat Krawietz (37) längst einen Film zusammenschneiden lassen. Zwei, drei Minuten lang werden der Mannschaft in der Halbzeit falsche Laufwege, Stellungsfehler und Lösungen aufgezeigt. Sehr plastisch, sehr hilfreich. Das macht den Chef der Videoanalyse, der 1996 als Sportstudent mit dem FSV Mainz 05 zusammenarbeitete, im Spieler Klopp einen wissbegierigen Profi fand, später mit dem Trainer Klopp dort zusammenarbeitete und sogar dessen Trauzeuge war, so unentbehrlich. Auch auf die Zusammenarbeit mit Zeljko Buvac (47) will Klopp nicht verzichten. Zu gemeinsamen Mainzer Profizeiten versprachen sich der bosnische Spielgestalter und der deutsche Schwermotoriker, einander ins Boot zu holen, sollte einer von beiden den Einstieg als Trainer ins Profigeschäft schaffen. 2001 wurde Klopp in Mainz vom Spieler zum Trainer - und kurze Zeit später erfolgte der versprochene Anruf. Buvac gehört zur schweigsamen Sorte Mensch, besticht durch präzise Spielanalysen. ""Zeljko ist Fleisch gewordener Fußball-Sachverstand"", sagt Jürgen Klopp über seine rechte Hand. Zusammen mit Torwarttrainer Teddy de Beer bereiten die drei jedes Training vor und nach, vertrauen und verstehen sich blind. Lorbeeren Besondere Bedeutung in diesem ""fantastischen Team"" (Klopp) hinter dem Team kommt darüber hinaus dem Fitness- und Athletik-Trainer Oliver Bartlett zu. ""Wenn man sieht, wie sich Nuri Sahin entwickelt hat, dann ist das auf die Arbeit von Oliver zurückzuführen"", gibt Klopp die Lorbeeren für den beeindruckenden Leistungsschub des jungen Mittelfeldmannes weiter. Der 40-Jährige, der vor der Saison verpflichtet wurde und gleichzeitig auch für die Nationalmannschaft arbeitet, feilt an jedem BVB-Profi individuell: Kräftigung für den einen, Schnellkraft für den anderen. Nicht weniger als perfekt in Schuss sollen die Jungs sein. ""Er hat mir einen riesigen Schritt weitergeholfen"", sagt der frühere Bremer Rechtsverteidiger Patrick Owomoyela, ""die Arbeit ist zielgerichteter als zum Beispiel in Bremen. Davon profitieren wir alle."" Fit wie lange nicht mehr gehört Owomoyela mittlerweile zu den Stützen eines Teams, das mit Innenverteidiger Mats Hummels derzeit nur einen Verletzten ausweist - in der finalen Phase der Saison. Handlungsschnelligkeit Und neben den obligatorischen medizinischen Angestellten leistet sich der BVB auf Wunsch von Klopp einen Kinetik-Trainer. Horst Lutz heißt der Mann, der jeden Dienstagvormittag in Gruppen mit den Profis arbeitet, um sie im Kopf wacher zu machen: Handlungsschnelligkeit heißt das Zauberwort. Er wirft den Ball und ruft ""lila"" - was bedeutet, dass der Ball mit der linken Hand gefangen werden muss. ""Blau"" heißt rechts, ""grün"" köpfen. Oder manchmal noch viel komplizierter. Spötter könnten vieles davon für sinnloses Gedaddel und pseudowissenschaftlichen Kram halten. Aber das Zahlenwerk der Liga weist derzeit sechs Siege in Serie aus. Ein gutes Zeugnis für die Jungs vom geheimen schwarzgelben Dienst."""