Borussia Dortmund beendete die Testspielserie vor der nächste Woche Samstag beginnenden Bundesliga-Saison ohne Niederlage. In der zehnten und letzten Vorbereitungspartie spielte der BVB am Dienstag Abend beim Zweitligisten TuS Koblenz vor 7.396 Zuschauern 1:1 (1:0). Neuzugang Lucas Barrios führte sich mit seinem ersten Tor im schwarzgelben Dress gleich hervorragend ein.
Innerhalb von 48 Stunden hatte der oder die TuS Koblenz nach der ""verletzungsbedingten"" Mainzer Absage dieses Testspiel organisiert und sich dafür ein großes Kompliment nicht zuletzt der sportlichen Leitung verdient, denn Jürgen Klopp nutzte dieses Spiel nicht nur, um Neuzugang Lucas Barrios die Eingewöhnung zu erleichtern, sondern auch um eine Variante für die vakante ""Position sechs"" vor der Abwehr zu testen: Nach dem Ausfall von Sebastian Kehl (Faserriss im Adduktorenbereich, fehlt zwei Wochen) schlüpfte Mats Hummels in diese Rolle - wie schon im U21-EM-Finale, als er auf dieser Position beim 4:0 gegen England geglänzt hatte.
" "Borussias gesamte Defensive tat sich zunächst schwer, lief in den Anfangsminuten häufig hinterher, bekam das Geschehen nach einer Viertelstunde aber besser in den Griff - so wie die gesamte Mannschaft nach dem verhaltenen Auftakt deutlich zulegte und mit sehenswerten Passagen glänzte. So in der 33. Minute, als der Ball im gegnerischen Strafraum wie an einer Schnur gezogen lief, Hajnal blitzschnell weiterleitete auf Barrios, der aus acht Metern sofort schoss, aber am glänzenden Torwart Yelldell scheiterte.
Es war aber nicht Barriosï erste und beileibe auch nicht seine letzte gelungene Aktion. Nach einer kurzen, zurückhaltenden Phase zeigte der Argentinier das, was man von ihm sehen will: Er ging weite Wege, er setzte sich durch im Zweikampf, er zeigte sein Können am Ball - und bewies Torriecher. Nach Owomoyelas langem Ball aus der eigenen Hälfte schaute Barrios kurz nach links, kurz nach vorn und lupfte das Leder aus 19 Metern zum 0:1 ins Koblenzer Tor (17.).
Es war die verdiente Führung für den BVB, der nach zehn Minuten schon die erste dicke Chance hatte, als Owomoyela Hajnals Ecke verlängerte, doch Santana aus kürzester Distanz zwei Mal am blitzartig reagierenden Yelldell scheiterte, der auch in der 14. Minute bei Kubas 30-Meter-Kracher auf dem Posten war.
57 Minuten lang stand das lauf- und spielstarke Sturm-Duo Barrios/Valdez auf dem Rasen, ehe es von Rangelov und Zidan abgelöst wurde. Wann konnte der BVB im Angriff letztmals so stark nachwechseln?
Trotz der Ausfälle von Dede und Kehl am Samstag beim Pokalspiel in Weiden hat der BVB viele Alternativen. So durfte der in der Vorbereitung sehr überzeugende Yasin Tztekin in der zweiten Halbzeit auf der linken Verteidigerposition ran, und der Shooting-Star der letzten Wochen, Kevin Großkreutz, kam in der Schlussviertelstunde.
Das Spiel plätscherte in der zweiten Hälfte zunächst vor sich hin. Melinho sorgte für ein ""A"" und ""O"" auf den Rängen, als sein Distanzschuss nur wenige Zentimeter am Borussen-Tor vorbei strich (73.). Auf der anderen Seite schloss Zidan ein Solo mit einem (zu) platzierten Schuss an den rechten Pfosten ab (78.), kurz darauf scheiterte Rangelov frei vor dem Tor an Yelldell. Das sollte sich rächen: Fünf Minuten vor Schluss köpfte Hudec eine Freistoßflanke von Melinho zum 1:1-Endstand ins Netz. Ziegler war chancenlos.
Es war keine mitreißende Generalprobe - aber ein solider Auftritt. Und der Kampf um die Plätze ist jetzt erst recht voll entbrannt.
BVB: Weidenfeller (46. Ziegler) - Owomoyela, Subotic, Santana, Schmelzer (46. Tztekin) - Hummels (73. Tinga) - Kuba (73. Kringe), Sahin (46. Feulner) - Hajnal (73. Großkreutz) - Barrios (58. Rangelov), Valdez (58. Zidan).
Tore: 0:1 Barrios (17.), 1:1 Hudec (85.).