Hoyzer bestätigt im Wesentlichen seine Schuld
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Robert Hoyzer hat im Prozess um manipulierte Wetten und FuÃballspiele gleich zu Beginn seiner Aussage seine Schuld "im Wesentlichen" bestätigt. Allerdings habe er sich entgegen der Darstellungen des Hauptbeschuldigten Ante Sapina keinesfalls selbst für den Betrug angeboten. Von Gleichgesinnten, wie der "Navigator" das Zusammenkommen mit Hoyzer beschrieben hatte, könne keine Rede sein. "Ich habe nicht mit Vereinen manipuliert", betonte Hoyzer mit Hinweis auf frühere Spiele des FC Sachsen beim FC Schönberg (Relegationsspiel) und gegen den Chemnitzer FC (Regionalliga). Zu denen hätte es zwar Anfragen zu möglichen Spielbeeinflussungen seitens der Leipziger gegeben, aber "definitiv keine Manipulationen". Bis auf Kleinigkeiten sei alles richtig, sagte der angeklagte ehemalige Schiedsrichter zur Anklageschrift der Staatsanwaltschaft, die zu groÃen Teilen auf seinen eigenen Aussagen beruht. Hoyzer wird beschuldigt, in elf Fällen an Spiel-Manipulationen im deutschen FuÃball beteiligt gewesen zu sein. Zuvor hatte Richterin Gerti Kramer die Befragung und die schriftlichen Einlassungen der ebenfalls angeklagten kroatischen Brüder Sapina abgeschlossen. Während Milan und Filip Sapina berichteten, nur beschränkt über die Machenschaften ihres Bruder Ante informiert gewesen zu sein, vermittelte Hoyzer in seinen Ausführungen ein anderes Bild. In der mit Spannung erwarteten Aussage vor dem Landgericht Berlin wies Hoyzer darauf hin, dass Ante Sapina den Kontakt zu ihm bewusst für seine Zwecke hergestellt habe und ab September 2004 auch mit Milan und Filip offen über Manipulationen gesprochen wurde. Ãber Tomislav Cirko, Cousin der Sapinas und Geschäftsführer des Caf, King, sei im März 2004 das Kennenlernen gelaufen, berichtete Hoyzer. Cirko hatte sich Hoyzers Schiedsrichter-Trainingsgruppe in Berlin angeschlossen. Schon in ersten Gesprächen habe sich Ante Sapina erkundigt, "wie das als Schiedsrichter so läuft und was man verdient", berichtete der Ex-Referee im voll besetzten Saal 500. Er habe sich gewundert, dass so zeitig so eine Nähe zu damals eigentlich noch fremden Personen bestand: "Das hat mich stutzig gemacht", bemerkte Hoyzer, der ohne Unterstützung seiner beiden Anwälte und nur mit einem Stichwortzettel am Zeugentisch aussagte. Der vom Deutschen FuÃball-Bund (DFB) bereits ausgeschlossene und auf Lebenszeit gesperrte Skandal-Schiedsrichter schilderte jedes Detail vom ersten Kontakt mit den Brüdern Sapina. So habe Ante über seine ersten Spielmanipulationen bei einem Tennis-Turnier in Ulm berichtet. Er sei damals jung, vielleicht naiv und unbedarft gewesen. Er habe sich aber "nicht volltrunken" angebiedert, wie das von Sapina dargestellt worden sei, unterstrich Hoyzer. Später habe ihn der "Wettpate" immer wieder dazu gedrängt, auch Zweitliga-Spiele zu manipulieren, da damit mehr Gewinn zu machen sei. Während Hoyzer von Sapina, zu dem er später ein "absolutes Vertrauensverhältnis" hatte, für ein beeinflusstes Regionalliga-Spiel von 4000 bis 8000 Euro bekam, standen für die 2. Liga bis zu 25 000 Euro in Aussicht. Im Caf, King, später seinem "zweiten Wohnzimmer", kam er erstmals mit der anderen Dimension der FuÃball-Wetten in Berührung: Ante Sapina und Cirko zeigten Hoyzer einen Wettschein, mit dem 47 000 Euro gewonnen wurden. Von Oktober 2005 bis Januar 2005 habe er dann selbst "relativ regelmäÃig und ausgeartet" gezockt, äuÃerte Hoyzer in ruhiger, emotionsloser Art vor Gericht. Als höchsten persönlichen Wett-Gewinn nannte er 1000 Euro. "Wett-Pate" Ante Sapina entschuldigte sich zum Ende seiner Ausführungen mit tränenerstickter Stimme bei allen Angeklagten, insbesondere bei Dominik Marks, "der wahrscheinlich seinen Beruf verlieren wird". Der mitangeklagte Ex-Referee Marks hatte vor dem Prozess eine Beteiligung an den Manipulationen bestritten. Sapina richtete seine Entschuldigung auch an die Familie, alle verdächtigten Spieler, Schiedsrichter und Freunde sowie den gesamten deutschen FuÃball: "Es tut mir Leid, dass ich den FuÃball ausgenutzt habe, um bei Wetten zu gewinnen, dass ich die Dimension einfach nicht erkannt habe, die ich ins Rollen gebracht habe." Ãber Einzelheiten der 23 manipulierten Spiele oder Manipulations- Versuche soll sich Hoyzer ab dem 1. November äuÃern. Seine Ausführungen werden wahrscheinlich noch mehrere Prozesstage in Anspruch nehmen.