Sag`zum Abschied lauthals Servus

"[B]Wenn ein Trainer nicht kompatibel ist...[/B] Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eines, dann das zweite - und wenn das dritte Lichtlein brennt, dann war`s das mit dem Happy End. So jedenfalls hat Ralf Rangnick seinen dritten Advent erlebt. Und alles, was jetzt auf Schalke brennt, ist nach der Beurlaubung des Übungsleiters bestenfalls der Baum. Von wegen ""Oh, du Fröhliche, oh du Selige - und Gnaden bringend ist das diesjährige Weihnachtsfest für den ""Professor"" wahrlich auch nicht. Seine Gnadenfrist hatte er sich selber gesetzt. Bis zum 34. Spieltag und keine Stunde länger wolle er der Chef-Coach bei den Königsblauen sein. Doch so etwas lässt Knecht Rudirecht nicht mit sich machen. Also holte er nach Stumpen und Flachmann den Knüppel aus dem Sack und warf ihm Rangnick direkt zwischen die Beine. Als hätte der es geahnt, verabschiedete sich Schalkes Trainer schon einmal tags zuvor per Ehrenrunde bei den Fans. Unfair, gewiss... denn die hätte Herr Assauer doch prickelnd mit dem Coca-Cola-Weihnachtstruck vermarkten können. So oder so - auf Schalke hat nun einmal mehr das Warten aufs Christkind begonnen, das doch endlich den passenden Übungsleiter auf dem Gabentisch legen möchte. Besonders laut rumpeln die in Weihnachtspapier gehüllten Steine, die den Bremern angesichts dieser Entwicklungen von Herzen fallen. Gerade noch rechtzeitig, bevor Stumpen-Rudi seine Rauchfeuer nach Thomas Schaaf ausqualmen konnte, verlängerte der an der Weser bis 2008 - und scheidet damit für einen Job auf Schalke kategorisch aus. Das ist auch gut so! Denn auch am 16. Spieltag zelebrierten die Bremer in Köln ihren ganz persönlichen Maskenball von und mit Miroslav Klose, dem im 13. Spiel die Treffer 15 und 16 gelangen. Einfach himmlisch! Und auch ""Le Chef"", Johan Micoud, schnürt seine Weihnachtspakete für Werder-Fans besonders gewissenhaft, läuft er doch glatt zu der Form auf, die er im Double-Jahr nachwies: Weltklasse. Nicht nur deswegen bleiben die Bremer heißer Anwärter auf den Titel. Bayern-Verfolger Nummer eins ist (vorerst) ein anderer norddeutscher Club. Nämlich der Ha-Es-Vau, bei dem Trainer Thomas Doll nach Spielende immer den Eindruck macht, als wäre er nebenberuflich Leiter des Volkshochschul-Seminars ""Motivation, leicht gemacht"". ""Spaß"", ""Lob"", ""sensationell"" - das sind die Vokabeln, die Doll stets über die Lippen hüpfen und so kommt der Hanseaten-Schlitten auch ohne Chef-Rentier Rafael van der Vaart nicht außer Fahrt und beschert den Rothosen stets pünktlich die Drei-Punkte-Pakete. Zum Abschluss der Hinrunde feiert schließlich auch noch der Bundesliga-Spielplan Bescherung, wenn die beiden Nordrivalen und Bayern-Verfolger im Weserstadion direkt aufeinander treffen. Was für ein Fußballfest! Stichwort Bayern: Dort haben sie (wieder einmal) gefeiert. Und zwar die vorzeitige Herbstmeisterschaft, die aus sportlicher Sicht ganz ohne bunte Christbaumkugeln ablief. Schnörkel-, fast emotionslos kam das 2:1 des Spitzenreiters gegen das Schlusslicht aus Kaiserslautern zustande, das seine eigene Bescherung wiederum durch einen verschossenen Elfmeter vergab. Übrigens sind die Schalker nicht die einzigen, die sich nach einem neuen Trainer umschauen. Norbert ""die Wuchtbrumme"" Meier hat sich im Stile eines Nussknackers ja bekanntlich selbst auf die Prioritätenliste für Knecht Ruprecht gesetzt und schaut sich das vorweihnachtliche Liga-Spektakel nun wahrscheinlich wehmütig auf einem Zebrafell vor dem heimischen Kamin an. Aber wer sagt denn, dass in diesen Tagen in der Liga keine Zeit für vorweihnachtliche Nächstenliebe bleibt? Wie anders ist es zu erklären, dass Dortmunds Borussia nun schon zum zweiten Mal brav die Punkte abschenkte und eigentlich nur Roman Weidenfeller etwas dagegen zu haben schien? Und wenn wir bei Dortmund sind - die Leser mögen mir verzeihen - sind wir auch schon wieder beim FC Schalke, wo als Rangnick-Nachfolger angeblich auch Bert van Marwijk auf Assauers Wunschzettel stehen soll. Doch sollte es soweit kommen, müsste sich BVB-Bert wohl einen Rauschebart a la Weihnachtsmann wachsen lassen oder sich gleich einen Partner namens Ernie suchen, mit dem er in der Sesamstraße auftreten kann. Ganz egal, wer im Ruhrpott bei den Königsblauen auf der Trainerbank Platz nehmen wird - und ja, es wird sich ein Dummer finden. In ein paar Wochen ist eh Jahreswechsel. Und dann singen Fußballfans gemeinsam: Alle Jahre wieder, fliegt ein Knappen-Coach..."""