Schalke und HSV erreichen Ligapokal-Halbfinale

Zwei Wochen vor dem Start in die Fußball- Bundesliga haben der FC Schalke 04 und der Hamburger SV ihre ersten Härtetests gegen die Erstliga-Konkurrenz bestanden und das Halbfinale des Ligapokals erreicht. Titelverteidiger Schalke setzte sich vor 23 195 Zuschauern in der Düsseldorfer LTU arena gegen Bayer Leverkusen allerdings erst im Elfmeterschießen mit 9:8 durch. Die Entscheidung fiel erst mit dem 22. Strafstoß, als Schalkes Keeper Frank Rost den Elfmeter von Bayer-Profi Marko Babic parierte. Nach 90 Minuten hatte es durch ein Eigentor des Schalkers Dario Rodriguez (29.) und den Freistoß-Treffer von Marcelo Bordon (37.) 1:1 gestanden. Im ersten Vorrundenspiel hatte das HSV-Team von Thomas Doll in der vergleichsweise schwächeren Partie mit 1:0 (0:0) gegen Hertha BSC gewonnen. Den Siegtreffer für die Hanseaten erzielte Neuzugang Vincent Kompany (52.). ""Er hat eine gute Abwehrleistung gezeigt und war beim Tor zur Stelle"", lobte der HSV-Coach, der aber mit der ersten Hälfte gar nicht zufrieden war. ""Das war zu wenig."" Die Hamburger, die wie Schalke für den Halbfinaleinzug knapp 700 000 Euro kassieren, treten am Dienstag in der Vorschlussrunde bei Vizemeister Werder Bremen an und können weiter auf den zweiten Ligapokal-Sieg nach 2003 hoffen. Der Revierclub kämpft beim fünfmaligen Ligapokal-Sieger Bayern München um den Einzug ins Finale, das in Leipzig stattfindet. Schalke musste zahlreiche Stammkräfte ersetzen, darunter die gesperrten Lincoln und Stürmer Kevin Kuranyi. Für Spielmacher Lincoln bekam der erst 17-jährige Mesud Tzil eine Bewährungschance, und das Talent fiel durch einige gute Aktionen auf. Im neu formierten Dreiersturm vertraute Trainer Mirko Slomka dem Dänen Sören Larsen sowie den Neuzugängen Peter Lövenkrands und Halil Altintop. In dem Tunesier Karim Haggui, sowie dem Sturmduo Stefan Kießling/Sergej Barbarez bot Bayer-Trainer Michael Skibbe gleich drei ""Neue"" auf. Die Königsblauen ließen sich auch durch den unglücklichen Rückstand nach einer halben Stunde nicht aus der Ruhe bringen und glichen das Rodriguez-Eigentor durch Bordon aus. Beim Freistoß des Brasilianers machte Bayer-Keeper Jörg Butt keine gute Figur. Beide Teams hatten danach noch gute Chancen zum Sieg. Doch die Schüsse von Halil Altintop (48./68.) und Lövenkrands (59.) verfehlten ebenso das Ziel wie auf der Gegenseite der Kopfball von Simon Rolfes (53.). Im ersten Spiel nach der fünfjährigen Zra Marcelinho, dessen Transfer zum türkischen Erstligisten Trabzonspor Hertha-Manager Dieter Hoeneß kurz vor Anpfiff bekannt gab, fehlten auch Arne Friedrich und Neuzugang Srdjan Lakic. Beim HSV gab neben Kompany auch Paolo Guerrero sein Pflichtspiel-Debüt. Beide Teams offenbarten noch einige Abstimmungsprobleme, vor allem die Hanseaten boten in den ersten 45 Minuten vor der spärlichen Kulisse Fußball-Magerkost. Die erste Gelegenheit hatte der brasilianische WM-Teilnehmer Gilberto (5.), der mit einem Flachschuss an HSV-Torhüter Sascha Kirschstein scheiterte. Nach einer vom niederländischen Referee Pieter Vink gewährten Trinkpause (24.) vergab Ellery Cairo (41.) die beste Chance. Auf der Gegenseite machte es Kompany dann besser und staubte nach einem Pfosten-Freistoß von Rafael van der Vaart zur HSV- Führung ab. In der Schlussphase drängte Hertha auf den Ausgleich, doch vor allem Stürmer Marko Pantelic (61./63.) ließ beste Gelegenheiten aus. ""Wir wären gern weiter gekommen. Aber dann hätten wie ein Tor machen müssen"", kritisierte Hertha-Coach Falko Götz.