Warmer Geldregen zum Einstand
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Theo Zwanziger will den Delegierten bei seiner Wahl zum alleinigen Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am kommenden Freitag einen warmen Geldregen präsentieren. `Wir haben bei der WM aus der schwarzen Null mindestens eine schwarze Eins gemacht. Ich dränge darauf, die Summe bekannt zu geben. Noch darf ich das nicht. Aber ich hoffe, dass ich auf dem Bundestag am Freitag konkrete Zahlen nennen kannï, sagte der frühere DFB-Schatzmeister vor dem Außerordentlichen Bundestag in Frankfurt/Main im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid). Alleine aus dem Ticketing erzielten die WM-Macher rund 20 Millionen Euro Mehreinnahmen. Doch das ist noch längst nicht alles, was für den deutschen Fußball nach dem Ende der WM als Überschuss zu vermelden ist. `Auch im Sicherheitsbereich mussten wir unsere Etatplanung nicht voll ausreizen, weil ja während der WM alles friedlich geblieben ist. Bevor man aber genau sagen kann, was am Ende übrig bleibt, muss erst noch mit der FIFA das Profit-Sharing ausgehandelt werdenï, meinte der 61-Jährige, der bereits ankündigte, im Umfeld des DFB 40 neue Stellen schaffen zu wollen. Selten waren die Vorbereitungen auf einen Außerordentlichen Bundestag harmonischer als im WM-Jahr 2006. Nach zwei Jahren DFB-Doppelspitze mit dem scheidenden Verbandsboss Gerhard Mayer-Vorfelder (73) wird Zwanziger am Freitag voraussichtlich mit überwältigender Mehrheit zum zehnten Präsidenten des DFB gewählt. Laut Zwanziger hat sich die Doppelspitze seit dem stürmischen Anfang 2004 `bewährtï. Eine Kampfabstimmung zwischen ihm und `MVï hätte `zwei Jahre vor der WM nur zu Zerwürfnissen im Verband geführtï. Nun tritt der promovierte Jurist in die Fußstapfen seiner Vorbilder Hermann Neuberger und Egidius Braun. `Das macht micht natürlich schon stolz. Ich hätte mir als kleiner Junge, als ich anfing Fußball zu spielen, nie erträumt, einmal Präsident des Deutschen Fußball-Bundes zu werdenï, sagte Zwanziger, der als CDU-Mitglied hervorragende Kontakte zu Bundeskanzlerin Angela Merkel hat und parteiübergreifend auch immer wieder Gespräche mit Politikern aller Parteien sucht. Zwanziger kündigte dementsprechend an: `Ganz sicher werde ich ein politischer Präsident sein. Natürlich kein parteipolitischer, eher im Gegenteil. Als wichtigste Aufgabe sehe ich an, jeden Tag für die Einheit des Fußballs zu kämpfen. Zwischen dem Profifußball, mit Bundesliga und Nationalmannschaft, sowie dem Amateurfußball, wo Menschen in dem Sinne sogar noch Geld mitbringen, gibt es einen riesigen Spannungsbogen, der auf den ersten Blick eigentlich gar nicht zusammengeht. Aber wir müssen immer daran denken, dass wir nur zusammen stark sindï, sagte Zwanziger, dessen erste Amtshandlung zudem der Start der Schuloffensive in Cottbus sein wird. Die neue Führungs-Crew im DFB soll in Zukunft neben Zwanziger auch Franz Beckenbauer als `Fußball-Außenministerï, der den DFB langfristig im Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA als Nachfolger von Mayer-Vorfelder vertreten soll, Wolfgang Niersbach als Direktor für den Bereich Nationalmannschaft und nach dem ordentlichen Bundestag 2007 in Mainz auch der jetzige Generalsekretär Horst R. Schmidt als neuer DFB-Schatzmeister bilden. Gerade Schmidt muss dem Verband laut Zwanziger `auch nach 2007 mit seinem Fachwissen und seiner natürlichen Autorität in einer ehrenamtlichen Funktion erhalten bleibenï. Nicht erhalten blieb Zwanziger Jürgen Klinsmann als Bundestrainer des Nationalteams. Dabei hätte sich der designierte DFB-Boss eine Vertragsverlängerung von Klinsmann durchaus gewünscht. `Jürgen Klinsmann ist ein Mann, der die WM als Projekt angesehen hat. Ich weiß ja, dass er weiterhin sehr engen Kontakt mit Joachim Löw hat. Zu seinem Geburtstag am 30. Juli habe ich ihm in einem Brief gedankt und geschrieben: Eine Tür steht für Sie beim DFB immer offenï, erklärte der Frauenfußball-Fan.