Rote Karte für Rassismus
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13 Jahre nach ihrer ersten Aktion gegen Fremdenhass wehren sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) im Rahmen einer europäischen Aktionswoche und aus aktuellem Anlass an diesem Wochenende erneut aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung in den Stadien. ""Die Menschen müssen erkennen, was Rassismus in deutschen Stadien anrichtet. Der entscheidende Punkt ist die Bewusstseinsbildung"", sagt DFB-Boss Theo Zwanziger, der sich als ""politischer Präsident"" die Integration von Mädchen und Jungen mit Migrations-Hintergrund auf die Fahne geschrieben hat. In allen Stadien von der Regionalliga bis zur Bundesliga werden von Freitag bis Montag Spieler und Zuschauer eine Karte mit der Aufschrift ""Zeig dem Rassismus die Rote Karte"" gemeinsam in die Höhe halten. In den vergangenen Wochen, seit dem Fall Asamoah in Rostock, war es bis hinunter zur Kreisklasse vermehrt zu fremdenfeindlichen Vorfällen gekommen. ""Wir wollen ein Zeichen setzen. Die Bundesliga steht für Internationalität, Weltoffenheit und Toleranz. Daher ist es uns ein Anliegen, diese europaweite Aktionswoche zu unterstützen"", sagt Ligapräsident Werner Hackmann. 1993 hatte der DFB nach Anschlägen auf Asylbewerberheime mit der Aktion ""Mein Freund ist Ausländer"" erstmals Stellung gegen rechtsradikale Gewalt bezogen. Eine öffentlichkeitswirksame Aktion von Seiten der mächtigen Sportverbände scheint dringend notwendig. Denn die Begeisterung um die von großer Gastfreundschaft geprägte WM verflacht zunehmend. Zudem vermeldete die Bundesregierung am Dienstag einen dramatischen Anstieg rechter Gewalt im gesamten Bundesgebiet. Das BMI errechnete einen Zuwachs fremdenfeindlicher Straftaten im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 21 Prozent. Gegenüber 2004 liegt der Anstieg sogar bei 56 Prozent. Bürokratische Uefa Bereits am Dienstag hatte die Europäische Fußball-Union (Uefa) die Aktionswoche eingeleitet. In den Begegnungen der Champions League trugen die Kapitäne aller Vereine auf ihren Armbinden die Aufschrift ""Vereint gegen Rassismus"". ""Wir können den Rassismus nicht in einer Woche besiegen, aber ich hoffe, dass nach diesen Aktivitäten mehr Mitglieder aus der Fußball-Familie den Kampf gegen Rassismus aufnehmen werden"", sagte der schwedische Uefa-Präsident Lennart Johansson. Der französische Erstligisten AS Nancy ist mit seinem Kampf gegen Fremdenhass im Uefa-Cup allerdings gescheitert. Die Uefa untersagte dem Team auf höchst bürokratische Weise das Tragen von Trikots mit einem Anti-Rassismus-Slogan, da die von Nancy vorgesehene Fläche im Nacken nur für Sponsoren gedacht sei.