DFL vergibt TV-Rechte neu

Um 11.30 Uhr schlossen sich an diesem Freitag die Türen im Sitzungssaal des Airport Hotels in Frankfurt zur Beratung der Verteter der 36 Lizenzvereine über den neuen Fernsehvertrag vom 1. Juli 2009 bis zum 1. Juli 2013. Nur eine gute Stunde später wurde von der DFL eine Einigung gemeldet. Wie bereits von kicker online vorab gemeldet, bleibt Premiere im Pay-TV-Bereich Rechteinhaber. Neu ab der kommenden Spielzeit ist eine ARD-Sportschau am Sonntag um 21.45 Uhr. Die ARD mit der zusammenfassenden Berichterstattung im Free-TV und Premiere mit der Liveberichterstattung über alle Spiele der Bundesliga und der 2. Liga im Pay-TV bleiben Partner der DFL. Das neue Livespiel am Samstag um 18.30 Uhr läuft live bei Premiere. Die ersten Bilder dieser Partie sind im Free-TV am späten Samstagabend im ""ZDF-Sportstudio"" zu sehen. Das ZDF darf sich damit als ein Gewinner des TV-Pokers fühlen. Das DSF, das momentan noch am Sonntagabend über die beiden Sonntagsspiele als Erstverwerter im Free-TV berichtet, wird ab der kommenden Saison nur noch die Spiele in der 2. Liga in der Zusammenfassung senden. Das Bundesliga-wochenende im Fernsehen wird die ARD mit einer weiteren ""Sportschau"" am Sonntagabend nach dem ""Tatort"" um 21.45 Uhr beschließen mit den Berichten über die beiden Sonntagsspiele in der Bundesliga, die ab der kommenden Saison zu unterschiedlichen Zeiten (15.30 und 17.30 Uhr) angepfiffen werden. Dieser Sendeplatz wird im Moment noch von der Talkrunde ""Anne Will"" belegt. Im Bereich IPTV bleibt die Deutsche Telekom ebenso wie bei den Mobilfunk-Rechten der Rechte-Inhaber. Im Web-TV überträgt künftig Premiere. Die Mitgliederversammlung des Ligaverbandes stimmte am Freitagmittag dem Ergebnis der Ausschreibung zu. Die neuen Verträge werden den Vereinen in den kommenden vier Spielzeiten durchschnittlich 412 Millionen Euro pro Saison in die Kassen spühlen - rund sieben Millionen mehr als bisher. ""Wir haben in einer schwierigen Lage für den Profi-Fußball ein vorzeigbares Ergebnis erzielt"", zeigte sich Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball in einer DFL-Pressemitteilung zufrieden: ""Angesichts der Tatsache, dass wir uns in einem äußerst schwierigen Medienmarkt bewegen und zudem durch unverständliche Vorgaben des Kartellamtes benachteiligt werden, sind die Wachstumsmöglichkeiten für die Bundesliga begrenzt. Hinzu kommt eine gesamtwirtschaftliche Abwärtsentwicklung mit einer weltweiten Finanzkrise, die auch den Medien-Unternehmen zu schaffen macht."" Innerhalb der Rahmenbedingungen sei es gelungen, ""das Optimale herauszuholen"". Fast zeitgleich mit der DFL gab auch bereits die ARD eine Pressemitteilung heraus. Programmdirektor Volker Herres spricht darin von einer ""Entscheidung für die Zuschauer"". Zwar könne künftig in der Sportschau am Samstag ein Bundesliga-Spiel nicht gezeigt werden. Durch die Erstverwertungsrechte für die Sonntagsspiele der Bundesliga und die Samstagsspiele der zweiten Bundesliga sowie die Live-Ausstrahlung der Relegationsspiele sei das Angebot in der ARD insgesamt allerdings sogar ausgeweitet worden.