Borussia Dortmund ist in der Gruppe F der UEFA Champions League auf den letzten Platz abgerutscht. Am dritten Spieltag unterlag der BVB bei Olympiakos Piräus mit 1:3 (1:2) und muss das Rückspiel gegen den griechischen Meister in 14 Tagen im Signal Iduna Park unbedingt gewinnen, um Platz drei zurückzuerobern. Wie schon vor drei Wochen in Marseille schlug sich der Deutsche Meister selbst.
Aus Sicherheitsgründen waren ein paar hundert der 33.296 Plätze im ausverkauften Karaiskakis-Stadion frei geblieben. Außerdem hatten es wegen des Generalstreiks zahlreiche der 1.600 erwarteten BVB-Fans nicht bis nach Griechenland geschafft. Sie sahen fast eine Kopie des Spiels in Marseille, als Holebas (8.) und Djebbour (40.) Patzer in der Deckung zu zwei Toren und einer 2:1-Pausenführung für Piräus nutzen. Lewandowski hatte für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt (26.). Modesto besiegelte in der 78. Minute die zweite Niederlage für den BVB im dritten Gruppenspiel.
" "Borussias 56. Auftritt in der Königsklasse war von großer Dominanz geprägt - aber auch von Schwächen im Abschluss sowie in der Rückwärtsbewegung. ""Auf diesem Niveau werden Fehler noch häufiger bestraft als in der Europa League oder in der Bundesliga"", hatte Hummels vor dem Spiel gesagt. Und so war auch Borussias fünfter Gegentreffer in diesem Wettbewerb, der schon in der achten Minute fiel, durchaus zu verhindern gewesen. Bender hatte am Elfmeterpunkt eine Hereingabe zunächst weit nach außen geklärt. Doch niemand war beim aufgerückten Linksverteidiger Marcano, der ungestört flanken konnte. An der Fünfmeterlinie übersprang Holebas Schmelzer und köpfte unhaltbar für Weidenfeller ein.
Dieses 1:0 stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Denn bis dahin und auch danach war der Deutsche Meister tonangebend im gar nicht mal so lauten Karaiskakis-Stadion. Schon nach 22 Sekunden tauchte Kagawa im Strafraum auf, doch sein Schuss wurde zur Ecke abgewehrt. In der vierten Minute war Perisic nach einem Übersteiger durch, scheiterte aber an Torhüter Costanzo. Dann verlängerte Lewandowski mit dem Kopf genau auf Kagawa, der über den Keeper, aber auch über den Kasten lupfte (5.).
Der Japaner traf zehn Minuten später auch zum vermeintlichen 1:1 ins Netz, nachdem ihm Bender den Ball serviert hatte, doch Lewandowski stand knapp im Abseits. Schiedsrichter Nijhuis gab den Treffer nicht (15.) - und er gab auch nicht Elfmeter, als Götze nach einem Solo recht rustikal gebremst wurde (24.).
Kurz darauf durften die BVB-Fans aber endlich jubeln: Weidenfeller warf lang ab. Lewandowski spielte schnell weiter zu Götze, der vom rechten Flügel zurücklegte auf den an der Strafraumlinie lauernden Polen. Ballannahme mit links, trockener Schuss mit rechts ins lange Eck - 1:1 (26.). Es war Lewandowskis achter Pflichtspieltreffer in dieser Saison, sein erster in der Champions League. Perisic hätte den Deutschen Meister in der 36. Minute sogar in Führung schießen können, als er auf dem linken Flügel durchgebrochen war. Doch Costanzo bekam noch eine Hand an den Ball.
Statt mit 2:1 ging es indes mit 1:2 in die Pause. Mirallas ließ Schmelzer stehen, Hummels konnte den Pass auf Djebbour nicht verhindern, rutschte dabei aus, während Djebbour Subotic mit einer schnellen Drehung stehen ließ und mit einem humorlosen Schuss ins linke Eck Weidenfeller zum zweiten Mal an diesem Abend das Nachsehen gab (40.). Kurz vor dem Pausenpfiff verfehlte Djebbour mit einem Seitfallzieher knapp das Tor. Es hätte also noch schlimmer kommen können für den BVB.
Zehn Minuten nach Wiederbeginn kam Leitner für Gündogan in ein Spiel, das jetzt recht zerfahren war. Götze haderte ein ums andere Mal mit dem recht großzügig leitenden Nijhuis, die Abwehr wirkte weiterhin nicht sattelfest, und nach vorne fehlte die Dominanz der ersten 45 Minuten. Stattdessen musste Bender viele Löcher stopfen. Niemand war bei Ibagaza, als dieser nach einem Freistoß zum Kopfball kam. Weidenfeller parierte (62.).
Auf der anderen Seite tauchte der Sekunden zuvor für Kagawa eingewechselte Kuba frei vor Costanzo auf - und schoss neben das Tor (66.). Die Borussen schafften es nicht, Druck aufzubauen, Freistöße in Tornähe zu erzwingen. Klopp wirkte nachdenklich in seiner Coaching-Zone. Er zog alle Register, beorderte den kopfballstarken Perisic ganz nach vorn, zog Lewandowski auf die ""10"" und stellte Götze auf den linken Flügel. Doch dieses Taktieren war Makulatur, als Ibagaza zwölf Minuten vor dem Ende einen Freistoß scharf nach innen zog, Modesto vor Schmelzer an den Ball kam und ihn zum 3:1 ins lange Eck einköpfte.
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