Borussia Dortmund - Olympique Marseille 2:3 (2:1)

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Borussia Dortmund muss sich aus dem internationalen Geschäft verabschieden. Am letzten Spieltag der UEFA Champions League unterlag der BVB nach 2:0-Führung gegen Olympique Marseille noch mit 2:3 (2:1).

65.590 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK erlebten in der ersten Hälfte ein Wechselbad der Gefühle. Nach Treffern von Kuba (23.) sowie Hummels per Elfmeter (32.) führte der BVB hochverdient mit 2:0. Jedoch war Kapitän Kehl vor dem zweiten Treffer blutend vom Platz getragen worden und Marseille nutzte die erste Nachlässigkeit der Dortmunder Defensive Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zum schmeichelhaften 2:1-Anschlusstreffer. Nach der Pause mühte sich der BVB mit allen Kräften, konnte jedoch nicht das Niveau der ersten Hälfte erreichen. Mit einem Doppelschlag durch Andre Ayew und Valbuena (85./88.) gelang Marseille in der Schlussphase noch der Sieg - und damit der Einzug ins Achtelfinale der Champions League.

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Borussia Dortmund übernahm die Spielgestaltung, ging dabei kontrolliert zu Werke, tat sich jedoch gegen den massierten Abwehrverbund des Gegners schwer, zwingende Spielsituationen zu erzeugen. Chancen wie der abgefälschte Schuss von Lewandowski waren in der Anfangsphase eher die Ausnahme (2.). Denn Marseille stand hinten sicher und fing die meisten Dortmunder Offensivaktionen noch vor der Strafraumgrenze ab.

Borussia Dortmund erhöhte kontinuierlich die Schlagzahl und das Tempo seiner Angriffe. Nach Zuspiel von Kuba fehlte Götzes Abschluss im Strafraum nur die Präzision. Sein Schuss aus zwölf Metern landete genau in den Armen von Mandanda (18.). Es ging weiter in Richtung Olympique-Tor. Einen Einwurf von Piszczek verlängerte Kehl in den Strafraum, Lewandowski legte mit der Brust für Kuba auf, der sich vor dem Fünfmeterraum durchsetzte und trocken zum 1:0 einnetzte (23.). Sein erstes Tor in der Königsklasse bescherte dem BVB die verdiente Führung! Der anschließende Jubellauf über das halbe Spielfeld endete erste in den Armen von Jürgen Klopp.

Mit der Führung und den frenetischen BVB-Fans im Rücken drängte Borussia auf den nächsten Treffer. Kuba steckte über rechts für Barrios durch. Viele Fans hatten den Torjubel schon auf den Lippen, als dessen Schuss das Außennetz streifte (28.). Nach hohem Ball von Piszczek in den Strafraum traf Traore mit seinem Fuß Kehl mit voller Wucht im Gesicht. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Webb ging in der Sorge um den Kapitän unter: Kehl blieb nach dem Tritt benommen und blutend am Boden liegen, musste minutenlang behandelt und anschließend vom Feld getragen werden.

Beim fälligen Strafstoß bewies Hummels vor der Südtribüne Nervenstärke und verwandelte eiskalt links unten (32.). Die 2:0-Führung war hochverdient und ließ die Hoffnung auf das ""Fußball-Wunder"" wachsen. Großer Wermutstropfen: Für Kehl ging es nicht weiter, er wurde von da Silva ersetzt. Der BVB erspielte sich weiter gute Möglichkeiten, Götzes Schuss aus guter Position war jedoch nicht stramm genug (40).

Bitter: Kurz vor dem Seitenwechsel nutzte Marseille wie aus heiterem Himmel die erste Nachlässigkeit in der Dortmunder Defensive. Amalfitano kam über die rechte Seite gegen zwei Gegenspieler zum Flanken. In der Mitte war Remy Piszczek enteilt und nickte aus kurzer Distanz zum 2:1 ein (45.+4). Eine überlegen geführte Dortmunder Halbzeit endete mit einem Nackenschlag.

Der Gegentreffer hinterließ beim BVB Spuren. Den Spiel- und Kombinationsfluss der ersten 45 Minuten konnten die Schwarzgelben nach der Pause nicht wieder aufnehmen. Marseille suchte den Weg nach vorne. Nach einer Flanke des agilen Amalfitano spitzelte Piszczek den Ball in höchster Not vor dem einschussbereiten Remy über die Torlatte (56.). Auf der Gegenseite landete ein Schussversuch von Gündogan aus zwölf Metern genau in den Armen von Marseilles Torwart (59.).

Borussia mühte sich redlich, das Spiel war jedoch insgesamt verflacht, da Marseille früher und energischer störte und den Dortmunder Angriffen oft die Präzision fehlte. Marseille nutzte seine wenigen Möglichkeiten eiskalt. Erst gelang Andre Ayew per Kopf der 2:2-Ausgleich (85.), zwei Minuten später erhöhte der eingewechselte Valbuena mit einem Schuss aus 16 Metern auf 2:3 (88.).

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