BVB - VfB Stuttgart 0:0

BVB-Trainer Bert van Marwijk musste seine Startelf nach dem 1:1 in Mainz auf zwei Positionen verändern: Odonkor rückte für den verletzten Koller in die Startelf, Smolarek stürmte zentral. Wörns fehlte in der Abwehr aufgrund einer Virusinfektion, Brzenska spielte für den Routinier in der Innenverteidigung. Der VfB Stuttgart trat nach dem 0:1 in Domzale auf vier Positionen verändert an: Stranzl, Magnin, Meißner und Tiffert kamen an Stelle von Hinkel, Gerber, Gentner und Grönkjaer zum Zug. Man durfte gespannt sein, wie die Borussia ihr Angriffsspiel ohne den baumlangen Koller aufziehen würde. Der wesentlich schmächtigere Smolarek hoffte sicherlich auf weniger hohe Anspiele aus dem Mittelfeld. Beide Parteien agierten zunächst ohne großes Risiko, Mittelfeldaktionen prägten das Geschehen, wobei die Westfalen häufiger am Ball und auch engagierter waren. Erste Offensivaktionen, wie zum Beispiel ein Ricken-Fernschuss (18.), eine Smolarek-Direktabnahme (20.) oder ein Kringe-Schuss nach Zusammenspiel mit Ricken (22.) verpufften allerdings ohne Wirkung. Die Schwaben suchten bei Ballbesitz meist Tomasson mit langen Bällen, zogen sich ansonsten relativ weit in die eigene Hälfte zurück. Dortmund machte das Spiel, kam allerdings nur selten zu hochkarätigen Torchancen. Nach Odonkors Rechtsflanke verfehlte Smolarek den Ball nur haarscharf (34.). In der Schlussphase des ersten Abschnitts suchte dann auch der VfB den Weg zum Tor. Zunächst nach Soldos Ballgewinn, als Hitzlsperger ans Leder kam und den schnellen Gegenstoß zu Cacau weiterleitete. Der Brasilianer scheiterte im ""Eins-gegen-eins"" an Weidenfeller. Meißners Torjubel bei der folgenden Ecke verhinderte Odonkor, der auf der Linie klärte (36.). Zweimal Cacau mit Schussversuchen - einmal parierte Weidenfeller sehenswert (41.) - sowie Hitzlsperger nach Tifferts Hereingabe (42.) hätten die Führung für die Trapattoni-Elf bedeuten können. Das letzte Wort hatte dann wieder der BVB, als Magnin strauchelte, Odonkor zum Flanken kam, Smolarek den Ball jedoch aus fünf Metern nicht im Kasten unterbrachte (45.). Auch nach Wiederanpfiff zeigte sich erst einmal Schwarz-Gelb. Odonkors Flanke missglückte eigentlich, mutierte jedoch zum tückischen Torschuss. Hildebrand verschätzte sich und hatte großes Glück, dass der Ball vom Innenpfosten ins Feld zurücksprang (47.). Wenig später war der Nationaltorhüter dann bei einem Degen-Aufsetzer zur Stelle (51.). Stuttgart kam wiederum schwer in die Gänge, möglicherweise steckte doch die ""Wasserschlacht"" von Domzale am Donnerstag noch in den Knochen. Lediglich Hitzlsperger streute einen fulminanten Rechtsschuss ein, der knapp rechts vorbeizischte (63.). Die Westfalen verzeichneten in dieser Phase ein deutliches Plus in der Zweikampfbilanz, suchten im Vorwärtsgang beharrlich Rechtsaußen Odonkor, der immer wieder bis zur Grundlinie durchstartete, bei seinen Flanken jedoch häufig die nötige Präzision vermissen ließ. Mit zunehmender Spieldauer verlor das BVB-Spiel an Elan, der VfB schien dem Kontrahenten durch sein kompaktes Defensivspiel den Zahn gezogen zu haben. Doch konnten die Süddeutschen wie schon in der ersten Hälfte nochmals einen Gang hochschalten und auch in der Offensive Akzente setzen? Dies wurde spätestens durch Tomassons Rote Karte verhindert, der sich nach einem Zusammenstoß mit Weidenfeller per Tätlichkeit revanchierte (80.). Bert van Marwijks Schützlinge konnten ihrerseits die nummerische Überlegenheit in den letzten Spielminuten nicht nutzen. Lediglich ein Kehl-Kopfball (87.) brachte noch ein wenig Gefahr, fand aber nicht den Weg ins Tor. In einer über weite Strecken durchwachsenen Partie trennten sich BVB und VfB im Westfalenstadion torlos und bleiben weiterhin im ""grauen Mittelmaß"" der Tabelle stecken. Während Dortmund engagierter auftrat, jedoch vor dem Tor ohne Koller zu drucklos agierte, verhielt sich die Trapattoni-Elf drei Tage nach der ""Wasserschlacht von Domzale"" im UEFA-Cup meist abwartend, kam nur unmittelbar vor der Pause zu sehenswerten, wenngleich glücklosen Offensivaktionen. Stürmerstar Tomasson sah nach Tätlichkeit an Weidenfeller Rot.