Watzke im DSF-Doppelpass

Vor knapp einem Jahr stand Borussia Dortmund noch vor dem Bankrott und es drohte das Ende des Traditionsvereins. Ein der Folgen des konsequenten Sanierungskurses ist auch der Verzicht auf hochkarätige Neuzugänge. Stattdessen setzt der BVB konsequent auf den eigenen Nachwuchs - mit Erfolg! Dank des 2:1-Erfolges am Samstag in Nürnberg schoben sich die Borussen auf den fünften Tabellenplatz. Sinnbildlich für den Aufschwung steht der 17-jährige Nuri Sahin, der gegen den Club zum jüngsten Bundesliga-Torschützen aller Zeiten avancierte. Einziger aktueller Wermutstropfen: Verteidiger Dede zog sich am Wochenende im rechten Knie einen Teilriss des Innenbandes zu und fällt für den Rest der Hinrunde aus. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte im DSF-Doppelpass, welche Perspektive das junge Team hat, warum der strikte Sparkurs beibehalten wird und wie die Chancen auf eine Ailton-Verpflichtung stehen. [B]Hans-Joachim Watzke über:[/B] [B]- den Dortmunder Jugendstil:[/B] ""Das klappt im Moment sehr gut. Ob Sahin, Kringe oder Odonkor: Unsere jungen Spieler kommen alle aus der Region. Das fördert die Identifikation mit dem Verein. Wir werden diesen Weg konsequent weiter gehen und auch in Zukunft auf die eigene Jugend bauen. Mittlerweile sind wir wieder so weit, keinen dieser Spieler aus finanziellen Zwängen verkaufen zu müssen. Borussia Dortmund ist daher verpflichtet, wieder nach oben zu schauen."" [B]- die wirtchaftliche Situation:[/B] ""Die Zahlen sind unter dem Strich kaum besser als vorher. Wir müssen weiter vernünftig bleiben und dürfen jetzt nicht versuchen, große Dinge anzuschieben. Wir müssen und werden den eingeschlagenen Sparkurs weiter gehen - da sind sich alle handelnden Personen absolut einig."" [B]- die entscheidende Aktionärsversammlung im März:[/B] ""Als ich in Düsseldorf den 5800 Fonds-Zeichnern entgegenstand, war die Situation sehr dramatisch. Hätten wir nicht die 75-prozentige Zustimmung bekommen, wäre es mit Borussia Dortmund vorbei gewesen."" [B]- seine Vorgänger Michael Meier und Gerd Niebaum:[/B] ""Bei uns ist der Wechsel im Management sehr friedvoll und ordentlich gelaufen. Ich habe mich nicht hingestellt und gesagt, dass sie bestimmte Sachen falsch gemacht haben. Das wird auch in der Zukunft nicht passieren."" [B]- die finanzielle Zielsetzung:[/B] ""Es wäre schön, wenn wir die Schuldenlast innerhalb von fünf Jahren halbieren könnten. Bei meinem Amtsantritt im Februar hatten wir 119 Millionen Verbindlichkeiten. Wenn wir diesen Betrag in den nächsten fünf Jahren auf 60 Millionen bzw. im Idealfall auf 50 Millionen reduzieren, haben wir unsere Sache ganz ordentlich gemacht."" [B]- eine mögliche Verpflichtung von Ailton:[/B] ""Es besteht kein Kontakt zu ihm. Beim Abschiedsspiel von Julio Cesar haben wir gehört, dass er gerne bei uns spielen möchte - mehr nicht. Fest steht nur, dass wir im Sturm etwas machen müssen. Mit Koller, Ricken und van der Gun fallen drei wichtige Spieler mit Kreuzbandrissen aus. Ailton ist eine von mehreren Optionen. Wenn überhaupt, käme für uns nur ein Leihgeschäft für sechs Monate in Frage. Was am Ende herauskommt, wird man sehen. Jedenfalls werden wir zum 4. Januar einen neuen Stürmer präsentieren."" [B]- einen Transfer von Alexander Frei von Stade Rennes:[/B] ""Frei ist immer eine Option, weil er eine eingebaute Tor-Garantie hat. Aber das ist eine Theorie-Diskussion. Er würde wahrscheinlich eine Ablöse kosten, die für uns nicht in Frage käme. Außerdem: Warum sollte eine Mannschaft, die noch im Uefa-Cup spielt, ihren Top-Stürmer mitten in der Saison abgeben?""