BVB - Eintracht Frankfurt 1:1

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Pfiffe zum Saisonabschluss!
In einem schwachen Spiel trennt sich der BVB von Eintracht Frankfurt mit 1:1. Damit sind die Hoffnungen, doch noch auf den internationalen Zug aufzuspringen, allenthalben wohl endgültig zu beerdigen. Mit Dennis Gentenaar, Salvatore Gambino und Jan Koller wurden drei Spieler offiziell verabschiedet. Und auch Tomas Rosicky wird heute wohl sein definitv letztes Spiel für den BVB bestritten haben, denn in München ist er gesperrt.... Mann, war das schlecht! Borussia Dortmund kann einfach wichtige Spiele nicht gewinnen. Völlig zu Recht wechselte Trainer Bert van Marwijk heute den kompletten Sturm aus. Wieder einmal konnten nur wenige - aber hochkarätige - Chancen herausgespielt werden, die dann auch noch kläglich vergeben wurden. Eigentlich hätte es ein so schönes Fest werden sollen im Westfalenstadion. Mit Eintracht Frankfurt kam ein gern gesehener Gast, lieferten die Hessen in den letzten Jahren doch regelmäßig die Punkte brav ab. Zunächst freundliche Abschiede für Torhüter Dennis Gentenaar und Stürmer Salvatore Gambino und frenetischer Applaus für den ebenfalls scheidenden ""Dino"" Jan Koller, sorgten für feierliche Stimmung mit Gänsehautfeeling. Doch was sich dann auf dem Rasen abspielte, war alles andere als feierlich. Die Aussicht, sich aus eigener Kraft vor dem Abstieg zu retten, beflügelte die Gäste, die mit der besseren Raumaufteilung und manchmal eben auch mit der besseren Einstellung auf dem Rasen zu Werke gingen. Das galt sicherlich ein bisschen auch für die Fans, wo sich die Gäste mit großem Support als die Lauteren erwiesen! Schön, dass es wenigstens die Anzeigetafel gab. Dort vermeldete Zwischenergebnisse wie die Führung für den HSV oder der Rückstand für den geliebten ""Revierwidersacher"", sorgten immerhin für Stimmungshilfen. Das Spiel tat es auch nach gut einer halben Stunde noch nicht. Zu zerfahren der Spielaufbau von Schwarz-Gelb und nach hinten immer wieder unübersehbare Abstimmungsprobleme - die ohne Wörns noch brutaler zu Tage traten. Dann der erste Weckruf: Flanke Dede - Kopfball Kringe -Tor! Denkste! Schiri Meyer erkannte falscherweise, wie das Fernsehbild später richtig stellte, auf Abseits. Dumm gelaufen. Vor allem für Kringe! Und als die Fans dann gerade begannen mit Pfiffen ihrem Unmut Luft zu machen, passte Kehl endlich mal genau im richtigen Moment, doch Smolarek versiebte wieder einmal freistehend aus etwa acht Metern eklatant. Wie hat der eigentlich seine 13 Tore hingekriegt? In der zweiten Halbzeit donnerte er noch mal völlig freistehend aus sechs Metern den Ball an die Latte des ""leeren"" Tores. Unfassbar! Nee - das war auch nichts mit dem übrigen Sturm. Amoah konnte nicht einmal einen einzigen Ball behaupten und etwas Sinnvolles damit anstellen. Odonkor hatte mit dem bulligen Ochs seine liebe Mühe und kam überhaupt nicht zu Entfaltung. Blöd nur, dass auch Buckley es nicht besser machte, außer einem Torschuss, der zur zweiten Smolarek-Chance führte, war er auch nicht gesehen. Immerhin brachte Jan Koller Schwung und Elan mit, den man sonst im Dortmunder Sturm so gänzlich vermisste. Doch als er kam, ging auch ein Ruck durch die Frankfurter Reihen. Die blieben mit ihren Kontern immer gefährlich. Amanatidis entwischte mal wieder dem ungelenken Brzenska und dessen Flanke schaufelte Metzelder ohne Not genau auf den Spann von Du-Ri Cha. Die Frankfurter Journalisten neben mir auf der Pressetribüne, hatten den noch kurz zuvor als ""Chancentod bezeichnet. Als habe er das gehört, hämmerte der Koreaner das Ding vor den Augen seines Nationaltrainers Advocaat aus 20 Metern furztrocken zum 0:1 in den Winkel. Und dann schwamm sie wieder, die heimische Abwehr. Gleiche Nummer kurz darauf: Amanatidis wieder schneller als Brzenska, seinen Pass löffelte Köhler im Spiel 1 gegen 1 aus fünf Metern übermotiviert übers BVB-Tor. Richtig sympathisch dieser Köhler. Er ließ darüberhinaus auch noch eine weitere Großchance kurz vor Schluss aus und scheitere aus wenigen Metern an ""Krakenarm"" Gentenaar. Nach dem Rückstand mühten sich die Dortmunder. Doch Metzelder, nach Koller-Vorlage und Kehl, nach Kringe-Hackentrick scheiterten aussichtsreich. Als die ersten Zuschauer - wie immer wenn der Hinweis kommt ""noch 5 Minuten"" - das Stadion verließen, kam dann wenigstens noch das Unentschieden bei den Bemühungen der Gastgeber raus: Der eingewechselte Koller spielte auf den ebenfalls eingewechselten Gambino und der zeigte ""el blindo"" Smolarek kurzerhand, wies gemacht wird und erzielte das 1:1 - welch ein Abschied für die beiden. Nur gut, dass es noch zum halbwegs versöhnlichen Unentschieden reichte, sonst wären viele Fans sicher richtig sauer geworden! So hielten sich die Piffe im Rahmen, überwog am Ende doch die innere Zufriedenheit, diese Umbruchsaison recht unbeschadet überstanden zu haben. Dennoch war der Saisonabschluss zu Hause nicht wirklich gelungen. Eigentlich schade. Für die nächste Saison versprechen Trainer wie Geschäftsführer unisono aber mehr. ""Ich will in der nächsten Saison höhere Ziele angehen"", so Bert van Marwijk. ""Ich danke den Fans für die Treue und gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr wieder die internationalen Plätze erreichen"", so Watzke. Doch dafür müssen aber erst einmal die ""Hausaufgaben"" gemacht werden...