Watzke bastelt an Jahrhundert-Vertrag

Alle zählen die Tage bis zum Start der Weltmeisterschaft. 18 sind es noch, bevor sich in Berlin der Vorhang hebt, und diesen Tag, den 9. Juni, hat sich auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc (43) in seinem Terminkalender markiert. ""Bis dahin"", erklärte er am Sonntag, ""möchten wir in den wesentlichen Personalfragen nach Möglichkeit Klarheit haben"". Der Schlüssel zur Lösung aller noch anstehenden Probleme heißt Tomas Rosicky (25). Die für ihn zu erwartende Ablösesumme (rund neun Millionen Euro) ist, wie KGaA-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (46) betont, ""ein wesentlicher Faktor, um unsere Pläne komplett abzuwickeln."" Das Erstzugriffsrecht von Atletico Madrid auf Rosicky soll nach wochenlangen Hinhaltemanövern der Spanier nicht mehr länger Bestand haben. ""Wenn jetzt nicht schnell etwas passiert, ist Schluss der Vorstellung"", droht Watzke, ""dann warten wir nicht weiter."" Inzwischen stehen bei ihm auch andere Klubs auf der Matte, offenbar aus England und Spanien. Auf den Wunsch Pavel Paskas, Rosickys Berater, der gegenüber dem kicker dafür plädierte, ""die Sache erst einmal zu unterbrechen"", falls sich Atletico weiter außerstande sehen sollte, eine Bankgarantie vorzulegen, wird man in Dortmund kaum eingehen. Dazu hängt zu viel ab vom Transfer des Tschechen, ""wir können schließlich nur das ausgeben, was wir für ihn auch einnehmen"", verrät Zorc. Wie bei diesem Wechsel wartet die Borussia auch bei den Anteilseignern des ""Molsiris""-Fonds auf positive Signale. Sie müssen dem Rückkauf des Stadions bis zum 29. Mai mit Dreiviertel-Mehrheit zustimmen. Dortmund bietet 57,2 Millionen Euro. Ein mehrere hundert Seiten starker Kreditvertrag regelt alle Details. Watzke, der in der vorigen Woche eine Kapitalerhöhung von 29,25 Millionen Euro ankündigte und einen möglichen Schuldenabbau von 50 bis 60 Millionen Euro in Aussicht stellte, preist das Schriftstück als ""Jahrhundertwerk"".