Junger Kader will hohe Hürde nehmen

Eine Woche vor dem Start in die neue Regionalliga-Saison beendet der BVB 2 heute sein Trainingslager im ostwestfälischen Marienfeld. Trainer Theo Schneider gibt sich zufrieden mit dem Ist-Zustand und er freut sich über einen Neuen, der eigentlich ein Alter ist. Mehmet Akgün, seit langem auf der Liste der Abgänge, wird nun doch beim BVB bleiben. Am Donnerstag unterschrieb der konterstarke Mittelfeld-Allrounder für ein weiteres Jahr - nicht aus voller Überzeugung, sondern eher als ""Notlösung"". Schon vor Monaten hatte Akgün beim türkischen Erstligisten Antalyaspor einen Profivertrag gezeichnet, mit einer Ausstiegsklausel für den Fall des Abstiegs. Und genau der kam am letzten Spieltag: Die Niederlage gegen Ankara bedeutete für Antalyaspor den Weg in die Zweitklassigkeit und für Mehmet Akgün das Ende eines Traums. ""Es war nicht einfach, ihn zu überzeugen"", musste BVB-Abteilungs-Manager Heinz Keppmann auch gegen die Enttäuschung des 20-Jährigen anarbeiten. Aber angesichts der Stimmung im Hotel Klosterpforte konnte sich Akgün dann doch ganz gut mit dem weiteren Leben beim BVB anfreunden. Besser als in dieser Idylle zwischen Münsterland und Ostwestfalen kann man sich ein Abschluss-Trainingslager nicht vorstellen. Weniger der Ort zum Kondition bolzen, als die Umgebung zur Team-Bildung. Im Mittelpunkt der täglich zwei Trainingseinheiten stand der Ball, ging es um spielerischen Feinschliff. Natürlich muss Theo Schneider auch vor dieser Saison mit den spezifischen Problemen einer zweiten Mannschaft kämpfen: Mit David Vrzogic, Daniel Gordon, Sahr Senesie und Sebastian Tyrala zählt er vier Profis zu seinem Kader, die mit der Bundesliga-Mannschaft trainieren und über deren Verfügbarkeit oft erst kurzfristig entschieden wird. Bezüglich der Zusammenarbeit mit Thomas Doll ist Theo Schneider aber sehr zuversichtlich: ""Wir kannten uns schon bevor er zum BVB kam, und in den vergangenen Monaten hat die Kooperation bereits sehr gut geklappt."" Weitere Verstärkung ""von oben"" kalkuliert die Zweite nicht ein, obwohl - anders als vor einem Jahr - die Profis kaum durch Ausfälle belastet sind. ""Wir konzentrieren uns ganz auf unseren Kader"", sagt Heinz Keppmann, und bezüglich der Saisonziele richtete sich der Blick selbstbewusst nach oben. ""Der BVB hat dafür gekämpft, dass auch zweite Mannschaften in der neuen dritten Liga zugelassen sind"", so der Abteilungsleiter, ""jetzt wollen wir auch um die Qualifikation mitspielen."" Unter den ersten Zehn müssen sie also landen und außerdem drei der vier anderen Bundesliga-Reserven (Hamburg, Bremen, Wolfsburg und Cottbus) hinter sich lassen. Die Neuzugänge scheinen indes geeignet zu sein, die verlorenen Leistungsträger zu ersetzen. ""Ich hätte gerne weiter auf Spieler wie Pirson, Kohlmann oder Solga gesetzt, aber die Neuen haben sich gut eingefügt."" Die jungen Fabian Buttgereit, Ballkünstler Mehmet Boztepe, oder die Jungs aus dem eigenen Nachwuchs kämpfen um die Positionen. Theo Schneider: ""Bei dem jungen Kader bin ich aber für jeden Spieler mit Erfahrung dankbar."" Die bringt Mehmet Akgün mit, obwohl er im August erst 21 wird - und vor allem Sebastian Hille. Der Angreifer vom VfL Bochum ist mit seinen 26 Jahren der mit großem Abstand älteste Spieler, aber er ist fest gesetzt.