Doll rotiert Borussia in die Erfolgsspur

BVB-Trainer Thomas Doll führte mit einer nicht alltäglichen personellen Rotation Borussia Dortmund in die Erfolgsspur zurück. Lediglich Christian Wörns, Dede und ""Kuba"" Blaszczykowski besetzten beim 3:0 gegen Cottbus noch jene Positionen, die ihnen der 41-Jährige zum Bundesliga-Auftaktspiel zugewiesen hatte. Doll steckt nach fünf Wochen Vorbereitung und den ersten vier Pflichtspielen weiter im Mannschafts-Findungsprozess. Teils gezwungenermaßen, teils freiwillig. ""Die Umstellungen sind auch Konsequenz aus den schlechten Leistungen zum Saisonstart und Ergebnis des Konkurrenzkampfs auf deutlich höherem Niveau"", betont BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Das Wechselspiel im Detail: Roman Weidenfeller muss wegen Beleidigungssperre seinen Stammplatz im Tor für drei Spiele an Marc Ziegler abtreten. ""In der Mannschaft ist Ziegler respektiert und integriert"", sagt Doll über den routinierten 31-Jährigen, der nach dem Duell mit Werder Bremen am 14. September wieder auf die Bank geht. [B]Petric im Angriff mit der Nummer 10[/B] Philipp Degen verlor nach seinem kritikwürdigen Auftritt gegen Duisburg in Schalke seinen Platz an Florian Kringe. Er kehrte am vergangenen Samstag in die Startformation zurück, weil Kringe im linken Mittelfeld benötigt wurde. Der Schweizer lieferte nach seiner Denkpause eine prima Partie ab. Kringe wiederum überzeugte nicht nur wegen seines Treffers zum 1:0. ""Ich erwarte, dass Florian diese Leistung bestätigt"", nimmt Zorc ihn in die Pflicht. Robert Kovac, der kroatische Internationale, leistete sich grobe Patzer, so dass Doll, auch um seine Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel zu setzen, keine andere Wahl blieb, als sich wieder für Markus Brzenska und gegen den von Juventus Turin verpflichteten Profi zu entscheiden. ""Ich orientiere mich am Leistungsprinzip"", versichert Doll. Mladen Petric erhielt nicht von ungefähr das Trikot mit der Rückennummer 10. Doch der frühere Torjäger des FC Basel, von Haus aus Stürmer, rückte gegen Schalke aus der vorderen Mittelfeldraute in den Angriff. Doll sagt über Petric: ""Mladen kann jede Position im offensiven Bereich spielen. Ich werde immer wieder variieren."" Giovanni Federico füllte gegen Cottbus die Rolle hinter den Spitzen aus. Unter dem Strich standen sechs Torschussvorlagen und vier Torschüsse des früheren Karlsruhers, der eine gewisse Nervosität bei Ballannahme und im Abschluss nicht leugnen konnte. Bedingt durch Sebastian Kehls Knieverletzung und Marc Kruskas Sperre musste der Brasilianer Tinga den Platz in der Mittelfeld-Defensivzentrale einnehmen. Kruska steht Samstag in Rostock wieder im Kader, Kehl soll - wenn die Spritzenkur anschlägt - nach der Länderspielpause wieder einsatzbereit sein. Delron Buckley wurde gegen Duisburg und Cottbus eingewechselt. In Schalke, als sich Thomas Doll für eine taktische Ausrichtung mit zwei ""Sechsern"" entschieden hatte, begann Buckley auf der linken Seite und wusste seine Aufstellung kaum zu rechtfertigen. Gegen Cottbus gelangen ihm zwei effektive Zuspiele auf Diego Klimowicz. ""Wenn er ins Spiel kommt, ist er gleich hellwach. Seine Schnelligkeit ist eine Waffe"", beschreibt Zorc die Qualitäten des Südafrikaners. Die totale Rotation erlebte sogar der BVB-Angriff: Gegen den MSV stürmten Ebi Smolarek und Diego Klimowcz, auf Schalke Petric und Klimowicz, gegen Cottbus Nelson Valdez und Mladen Petric, später Valdez und Klimowicz. Wenn Alex Frei zurückkehrt, werden die Karten abermals neu gemischt. ""Unser Kader ist heute ausgeglichener besetzt, es wird aus der zweiten Reihe deutlich mehr Druck ausgeübt"", kommentiert Michael Zorc das personelle Wechselspiel des Trainers. Thomas Doll schöpft seine Möglichkeiten aus und resümiert zufrieden: ""Die Jungs haben Zeichen gesetzt und sich als Mannschaft präsentiert. Wir werden in den nächsten Wochen jeden Einzelnen brauchen.""