Duell mit eingebauter Torgarantie

Insgesamt spielten Borussia Dortmund und Hansa Rostock bisher 22 Mal in der Bundesliga gegeneinander. Zu Hause agierte der BVB in den Duellen äußerst erfolgreich: Zehn Siegen steht nur eine einzige Niederlage gegenüber. Die Bilanz der Auswärtsspiele fällt jedoch nicht so imposant aus: vier Mal siegte der BVB im Ostseestadion, sechs Mal gewann Rostock. Ein Spiel endete unentschieden. Die Duelle der beiden Vereine scheinen aber eine eingebaute Torgarantie zu haben, endete doch bisher kein Spiel torlos. Auffällig ist aber, dass in der Hälfte aller Partien eines der beiden Teams nicht zum Torerfolg kam: Zweimal blieb der BVB ohne Treffer, neunmal konnte Rostock den Ball nicht im Dortmunder Gehäuse unterbringen. Doch kein Grund, den kommenden Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen, denn gerade im Jahr nach dem Aufstieg war die Hansekogge mehrfach ein Stolperstein für die Borussia. Am 14. August 1991 traf Borussia Dortmund zum ersten Mal in der Bundesliga auf den FC Hansa Rostock. Die Ostseestädter waren in der Spielzeit zuvor letzter Meister der NOFV-Oberliga - dem Nachfolger der DDR-Oberliga - geworden und hatten sich so für die auf 20 Vereine aufgestockte Bundesliga qualifiziert. Im dritten Spiel unter der Regie des späteren Meistertrainers Ottmar Hitzfeld kassierte die Borussia in Rostock eine deutliche 1:5-Niederlage. Hansa, zu diesem Zeitpunkt nach Siegen gegen Nürnberg (4:0) und München (2:1) Tabellenführer, sollte der furiose Start in die Liga jedoch nicht helfen und stieg am Saisonende als Tabellenvorletzter ab - während sich Borussia Dortmund als Vizemeister für das internationale Geschäft qualifizierte. Unter dem heutigen Trainer Frank Pagelsdorf schaffte die Hansakogge in der Spielzeit 1994/1995 den Wiederaufstieg und ließ mit dem Erreichen des sechsten Tabellenplatzes in der Folgesaison aufhorchen. Dies bekam auch der BVB in seiner Seinen ersten und bislang einzigen aus dem laufenden Spiel heraus erzielten Bundesligatreffer markierte Marc Kruska gegen Rostock. Meistersaison zu spüren: Zwei der nur vier Saisonniederlagen (Vereinsrekord!) musste das Team um Michael Zorc und Jürgen Kohler gegen die Hanseaten hinnehmen. Im Hinspiel in Rostock führte der BVB durch zwei Treffer von Ruben Sosa bereits mit 2:0, ehe der Aufsteiger die Partie noch zum 3:2-Endstand drehen konnte. Die Austragung des Rückspiels im Westfalenstadion stand wegen starken Schneefalls lange auf der Kippe, konnte dann aber doch durchgeführt werden. Und wieder musste die Elf von Ottmar Hitzfeld den Rostockern gratulieren, die beim 2:1 die Punkte mit an die Ostsee nahmen. Bei zwei Vergleichen mit dem FC Hansa Rostock stand Keeper Jens Lehmann im Mittelpunkt - leider jeweils aufgrund eines Platzverweises. Am 25. Spieltag der Saison 1998/1999 lag der BVB bereits mit 0:2 bei den Hansestädtern zurück - ein Tor hatte der auch im aktuellen Hansa-Kader stehende Victor Agali erzielt - ehe Lehmann in der 90. Minute die rote Karte sah. Da der damalige Trainer Michael Skibbe bereits drei Mal gewechselt hatte, rückte Mittelfeldspieler Miroslav Stevic für die letzten Sekunden der Partie zwischen die Pfosten - ohne nochmals hinter sich greifen zu müssen. Ein Jahr später war die Borussia erneut im Ostseestadion zu Gast, und Lehmann wurde in der 87. Minute beim Stand von 0:0 wieder vom Platz gestellt. Dieses Mal konnte Trainer Bernd Krauss jedoch noch einmal wechseln und brachte mit Wolfgang de Beer einen erfahrenen Torwart. Kein Hansa-Akteur konnte ""Teddy"" bezwingen, doch bei einem Eigentor von Karsten Baumann in der letzten Spielminute war auch er machtlos - und die 0:1-Niederlage war besiegelt.