Federicos Freude war das Leid von Petric

Der Mann, der auf dem Rücken die Zehn trägt, musste sich überraschend beim Anpfiff auf die Bank begeben. Für Mladen Petric, der für 3,5 Millionen Euro vom FC Basel kam und dort eine Institution war, eine ungewohnte Rolle, die ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache verschlagen hatte: ""Ich habe heute nichts zu sagen. Es gibt auch keine Worte dafür."" Gut für den Kroaten, dass er sich jetzt in Richtung Nationalmannschaft entfernt und damit etwas Dampf ablassen kann. Der Gewinner des Tages war der Träger der Trikotnummer Acht, Giovanni Federico, der seinen Triumph aber sehr bescheiden genoss: ""Es ist natürlich schön, dass ich genau in den zwei Partien von Anfang an dabei war, in denen wir gewonnen haben."" Thomas Doll hatte auf die Karte des Ex-Karlsruhers gesetzt und sah sich entsprechend bestätigt: ""Er ist langsam angekommen und ich denke, dass wir noch viel Freude an ihm haben werden. Er hatte viele gute Situationen."" Mit einer, nämlich der 14 Minuten vor Schluss, setzte sich der Mittelfeldspieler dann selbst die Krone auf. Was für den BVB-Coach auch eine Sache des Willens war: ""Mit diesem Treffer hat er sich selbst belohnt. Man hat gesehen, dass er das Tor ganz einfach machen wollte."" Giovanni Federico selbst konnte mit der Rückendeckung seines Coaches natürlich besonders gut leben: ""Das ist sehr angenehm. Aber trotzdem steht die gesamte Mannschaft und nicht ich im Mittelpunkt."" Und so ergänzte er: ""Wir sind natürlich alle sehr erleichtert über diesen Sieg und werden jetzt intensiv daran arbeiten, den Weg entsprechend weiter zu gehen."" Wenn es nach ihm geht, noch konsequenter: ""Selbstverständlich hat auch Hansa zwei excellente Chancen gehabt, unter dem Strich waren aber mehr auf unserer Seite. Und die wollen wir in Zukunft besser nutzen."" Während der in Hagen geborene die Erfüllung seiner eigenen Prophezeiung, ""gegen Cottbus haben andere getroffen, vielleicht bin ich jetzt in Rostock an der Reihe"", still aber intensiv genoss, schüttelte Mladen Petric an der Seite von Leonardo Dede weiterhin den Kopf. Schließlich hatte er sich nicht um die Spielmacherrolle beworben, hatte die Herausforderung aber angenommen. Die Konsequenz ist jetzt, dass er nicht nur diesen Platz, sondern die Position in der Stammelf gänzlich verloren hat.