BVB gewinnt den T-Home Supercup

Borussia Dortmund hat den ersten - wenn auch inoffiziellen - Titel der neuen Saison errungen: Durch ein 2:1 (2:0) über den Deutschen Meister Bayern München gewann der Pokalfinalist den ""T-Home Supercup"" und sicherte sich damit zum vierten Mal nach 1989, 1995 und 1996 diese Trophäe. Kuba in der 29. und Hajnal in der 33. Minute erzielten die Tore für einen in der ersten Halbzeit bärenstarken BVB. Ekici traf für die Bayern. Knapp 50.000 Besucher waren bei herrlichem Sommerwetter und idealen äußeren Bedingungen in den Signal Iduna Park gekommen, um die Neuauflage des Pokalendspiels vom 19. April live zu erleben und die neuen sowie alten Stars in beiden Teams zu sehen. Der BVB konnte mit Ausnahme der verletzten Frei, Tinga und Owomoyela in Bestbesetzung antreten. Von den Neuzugängen standen Subotic und Hajnal in der Startelf, Santana, Sadrijai und Schmelzer saßen auf der Bank. Die Bayern brachten die EM-Teilnehmer Borowski, Toni und Klose von Beginn an und stellten ebenfalls ihre weitgehend stärkste Elf. Jürgen Klopp ließ seine Mannschaft in einem 4-4-2-System antreten. Vor der Viererkette mit Rukavina, Hummels, Subotic und Dede agierten Kehl und Hajnal zentral vor der Abwehr, Kuba (rechts) und Buckley (links) besetzten die Flügel offensiv. Es stürmten Valdez und Petric. Den ersten gelungenen Angriff sahen die BVB-Fans bereits in der vierten Minute über Kuba und Rukavina, die auf der rechten Seite zunächst etwas mehr für die Offensive taten als Dede und Buckley auf dem linken Flügel. Hajnal gefiel als Ballverteiler mit Überblick, doch die spannendste Frage war die, wie sich die Youngster Subotic und Hummels im Dortmunder Abwehrzentrum gegen den Weltklasse-Sturm Toni/Klose schlagen würden. Nur einmal verloren sie den Italiener in der ersten Halbzeit aus den Augen, als dieser nach Borowskis Flanke unbedrängt zum Kopfball kam (7.). Im direkten Gegenzug verhinderte Lucio das 1:0, als er im Strafraum Valdezï Zuspiel auf Petric unterband und zur Ecke ""rettete"". Der fleißige Valdez hätte sich nach 22 Minuten beinahe selbst belohnt, doch sein wuchtiger Kopfball (die Flanke kam von Rukavina) landete in den Armen von Kahn-Nachfolger Rensing. Mitte der ersten Halbzeit entwickelte sich ein richtig flottes Spiel. Zunächst hatten die BVB-Fans den Torschrei auf den Lippen: Buckleys Solo war zwar gestoppt worden, doch den ""Rebound"" nutzte Hajnal zu einem artistischen Fallrückzieher, der nur haarscharf am Bayern-Gehäuse vorbei strich (26.). Im Gegenzug umdribbelte Klose die halbe Dortmunder Hintermannschaft samt Torhüter Weidenfeller - und schob den Ball am leeren Tor vorbei. Besser machte es Kuba wiederum nur 60 Sekunden später: Lell hatte Petricï langes Zuspiel unterschätzt, Kuba blitzschnell nachgesetzt und präzise vorbei an Rensing zum 1:0 vollstreckt (29.). Endgültig ""Pokalspiel-Atmosphäre"" herrschte ab der 33. Minute: Da trat Hajnal zum Freistoß an und verwandelte aus 20 Metern über die Münchner Abwehrmauer hinweg zum 2:0 für Borussia Dortmund. ""Zieht den Bayern die Lederhosen aus"", skandierte die zu knapp zwei Dritteln gefüllte Südtribüne, und Valdez zwang Rensing abermals zum Eingreifen (35.). ""Das ist Fußball"", hieß es auf der Pressetribüne, als die Borussen - allen voran Buckley und Kuba - die Bayern in dieser Phase von einer Verlegenheit in die nächste bugsierten. 5:2 Chancen und 5:1 Ecken hieß es zu diesem Zeitpunkt. Die Bayern kamen mit fünf frischen Leuten und einem neuen System (Dreierkette in der Abwehr) aus der Kabine, hatten die erste nennenswerte (Kroos scheiterte an Weidenfeller, 47.). Dass das Spiel im zweiten Durchgang nicht mehr die Intensität und die Höhepunkte der ersten 45 Minuten hatte, lag an den Borussen, die aufgrund der harten Trainingsbelastung der letzten Wochen einige Gänge zurückschalteten. Und so wurde es noch einmal spannend, als der kurz zuvor eingewechselte Ekici in der 72. Minute den Anschlusstreffer erzielte. Fast im Gegenzug vergab Kringe die Chance zur Entscheidung, als er aus halblinker Position das Außennetz traf. Dortmund lauerte fortan auf die Konterchance, die das 3:1 bringen sollte, die Bayern drückten verhalten auf den Ausgleich, der ein Elfmeterschießen nötig gemacht hätte. Doch Weidenfeller verhinderte dies mit einer Glanztat gegen Ngwenya in der 89. Minute. Der BVB fuhr einen aufgrund der überzeugenden ersten Halbzeit verdienten Sieg ein. ""Oh, wie ist das schön!"", skandierte nicht nur die Südtribüne. Mit dem vierten Triumph nach 1989 (4:3 gegen Bayern München), 1995 (1:0 gegen Mönchengladbach) und 1996 (5:4 n.E. gegen Kaiserslautern) ist der BVB übrigens deutscher Rekord-Supercup-Sieger... BVB: Weidenfeller - Rukavina, Subotic, Hummels, Dede - Kuba (60. Federico), Kehl, Hajnal (60. Kruska), Buckley (46. Kringe) - Valdez (71. Klimowicz), Petric (86. Sadrijaj). Bayern: Rensing - Sagnol (46. Ottl), Lucio, Demichelis, Lell - Altintop (70. Ekici), Borowski (46. van Buyten), van Bommel, Schweinsteiger (46. Ngwenya) - Toni (46. Kroos), Klose (46. Podolski). Zuschauer: 47.100. Schiedsrichter: Kienhöfer (Herne). Gelbe Karten: keine. Tore: 1:0 Kuba (29.), 2:0 Hajnal (33.), 2:1 Ekici (72.).