2:1 in Rotterdam - phasenweise Klassenunterschied

Am ersten Tag des Rotterdamer Jubiläumsturniers gewann Borussia Dortmund die Neuauflage des UEFA-Cup-Endspiels von 2002 nach phasenweise brillant vorgetragenen Angriffen mit 2:1 (1:1) gegen Gastgeber Feyenoord. Zum Auftakt des Turniers hatte sich Tottenham Hotspur mit 2:0 gegen Celtic Glasgow durchgesetzt. Vor etwa 25.000 Zuschauern war der BVB in der fünften Minute durch Kuba, dem neben Hajnal auffälligsten Borussen, in Führung gegangen. Trainer Jürgen Klopp, der viele gelungene Spielzüge seiner Elf sah, musste in der ersten Halbzeit lediglich mit der Chancenverwertung und dem überflüssigen Ausgleichstor durch Wijnaldum in der 42. Minute hadern. Das Siegtor erzielte ""Amateur"" Sebastian Hille in der 79. Minute. Nach überstandener Achillessehnenverletzung feierte Patrick Owomoyela sein Debüt im BVB-Trikot: Der Neuzugang aus Bremen bildete mit Kovac, Hummels und Dede die Viererabwehrkette. Im Mittelfeld durfte Kringe von Beginn an ran - gemeinsam mit Kuba (rechts offensiv) sowie den zentral agierenden Kehl und Hajnal. Im Angriff testete Cheftrainer Jürgen Klopp mit Bajram Sadrijaj den Neuzugang aus Thannhausen an der Seite von Torjäger Mladen Petric. Der BVB trat wie bisher immer unter Klopp aus einer 4-4-2-Grundordnung mit breitem Mittelfeld an. Der 14-malige holländische Meister bevorzugte ein ähnliches System, allerdings mit einer ""Raute"" im Mittelfeld, in der Bruins den zentral-offensiven Part gab und häufig sogar bis ins Angriffszentrum vorrückte. Die Partie im etwa zur Hälfte gefüllten ""De Kuip"" (Fassungsvermögen: 51.000 Zuschauer) begann äußerst schwungvoll mit intensiv geführten Zweikämpfen im Mittelfeld und klug eingefädelten, blitzartig vorgetragenen Angriffen der Borussen: In der fünften Minute passte Hajnal auf Sadrijaj, der spielte Doppelpass mit Kuba, wurde zwar vor dem Tor der Niederländer gestellt, doch den Abpraller jagte Kuba aus halbrechter Position zur Dortmunder Führung in den linken Torwinkel. Kurz darauf tauchte Kringe nach sehenswerter Kombination über Kehl und Kuba frei vor dem Rotterdamer Tor auf, die Abseitsfahne aber schien zu Recht oben. Das Mittelfeld wurde weiterhin schnell und direkt überbrückt: Nach zehn Minuten war Petric auf und davon, doch der Kroate ließ die große Möglichkeit zum 0:2 ungenutzt. Auf der anderen Seite konnte Weidenfeller den allein auf ihn zustürmenden Bisewar noch weit genug nach außen abdrängen, so dass dieser nur das Außennetz traf (17.). Im Duell zweier möglicher Kontrahenten in der ersten UEFA-Cup-Runde machten die Borussen in der ersten Halbzeit einen Klassenunterschied deutlich. Auf dem Weg nach vorn lief der Ball wie an einer Schnur gezogen. Tempo und Esprit kennzeichneten die Angriffe. Allein die Chancenverwertung war an diesem herrlichen Sommerabend ein Kritikpunkt: Petric jagte Kubas Flanke über die Maschen (39.). Auch diesen Angriff hatte der auffällige Hajnal eingefädelt. Kurz darauf konnte Kuba ein mustergültiges Zuspiel des neuen ""Regisseurs"" nicht verwerten. Stattdessen traf Wijnaldum mit einem Distanzschuss zum 1:1 (42.) und stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Biseswar traf Sekunden später die Torlatte und deckte Schwächen der Borussen in der Rückwärtsbewegung auf. Bis auf die Phase vor der Pause, in der Feyenoord aufkam, hinterließ die Abwehr aber einen ordentlichen Eindruck. Owomoyela feierte ein gelungenes Debüt. Im zweiten Durchgang verlor die Partie deutlich an Intensität und Tempo. Kein Wunder, denn auch am heutigen Vormittag hatten die Borussen intensiv trainiert. Nachdem Sadrijaj (51.) und Hajnal (59.) weitere gute Einschussmöglichkeiten ausgelassen hatten, war es der für Owomoyela in der Pause eingewechselte Hille, der mit einem satten Flachschuss ins linke Eck für die neuerliche Führung sorgte (79.). Das Zuspiel kam vom Sekunden zuvor eingewechselten und mit viel Applaus begrüßten Sahin, der in der vergangenen Saison als Leihspieler das Trikot Feyenoords getragen hatte. Glück für den BVB, dass Landzaat in der 88. Minute nur den Querbalken traf. Feyenoord Rotterdam - Borussia Dortmund 1:2 (1:1) Feyenoord: Timmer - Buijs, Greene (64. Vlaar), Bahia, de Cler (57. Fer) - Landzaat (88. Janota) - Wijnaldum, van Bronckhorst - Bruins (46. Hofs) - Biseswar, Mols (72. Erasmus). Borussia: Weidenfeller - Owomoyela (46. Hille), Hummels, Kovac, Dede - Kuba, Kehl, Hajnal (62. Kruska), Kringe (78. Sahin) - Petric (46. Valdez), Sadrijaj (70. Federico). Zuschauer: etwa 25.000. Tore: 0:1 Kuba (5.), 1:1 Wijnaldum (42.), 1:2 Hille (79.).