Watzke warnt vor der Finanzkrise

"So deutlich, so ernsthaft, so kompromisslos wie gestern hat Hans-Joachim Watzke in aller Tffentlichkeit noch nie gesprochen. Borussia Dortmunds KGaA-Boss warnte gestern Mittag vor den massiven Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise. Es klang fast furchterregend, als er erklärte: ""Es wird Beulen und Schrammen geben. Auch für den BVB! Offenbar brechen dem Bundesliga-Sechsten zumindest ein Teil der spieltagsbezogenen Erlöse und obendrein Einnahmen durch kleinere Sponsoren weg. ""Alles, was mit Werbung zu tun hat, ist schwierig geworden"", betonte Watzke: ""Da gibt es noch in dieser Saison jede Menge Erlöse, die man eigentlich eingeplant hat. Die Werbenden handhaben Investitionen zurzeit aber sehr konservativ. Und wir sind nie Freunde davon gewesen, sich was in die Tasche zu lügen..."" Mediale Gedankenmodelle, der BVB werde für die Dienste der Spieler Mats Hummels (an den FC Bayern) und Kevin-Prince Boateng (an Tottenham Hotspur) im Frühjahr insgesamt zehn Millionen Euro in die Hand nehmen, bezeichnete Watzke ausdrücklich als ""Traumschlösser, von denen man sich ganz schnell verabschieden muss"". [B]Gesellschaft hanseatisch führen[/B] Der Geschäftsführer weiter: ""Ohne internationale Zusatzeinnahmen können wir nur eins machen: zusehen, dass wir eine ausgeglichene Transferbilanz hinbekommen - mehr geht nicht! Es sei denn, der BVB würde wieder so weit ins Risiko gehen, dass nichts mehr kalkulierbar ist."" Watzke will die Kommanditgesellschaft auf Aktien ""hanseatisch, nüchtern, wie ein ordentlicher Kaufmann"" führen. Gestern war der erfolgreiche Unternehmer (er betreibt im sauerländischen Marsberg eine Textilfirma) ursprünglich vor die Presse getreten, um Positives zu vermelden: einen neuen Ausrüstervertrag. [B]Zusammenarbeit bis 2012[/B] Mit dem Sportartikel-Multi Kappa einigte sich der BVB auf eine Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2012. ""Der Vertrag besteht aus einem großen Fixum und einer kleineren Variable"", betonte Watzke. Branchen-Insider gehen davon aus, dass je nach Erfolg zwischen drei und vier Millionen Euro pro Jahr das Konto wechseln werden. Kappa, bekannt für ausgesprochen silhouettenbetonten Schnitte, war in Italien der erste Trikotsponsor überhaupt. Einst stattete die Marke Juventus Turin und Italiens Nationalteam aus, aktuell den Spitzenklub AS Rom. In einschlägigen Internetforen äußerten beleibtere BVB-Fans bereits Bedenken, sie könnten in dem engen, hochmodischen Leibchen möglicherweise etwas gepresster als gewünscht aussehen. Peter Schmidt, Geschäftsführer der Kappa Deutschland GmbH, beruhigte das Klientel: ""Wir haben in Kaiserslautern dafür gesorgt, dass sich Wein-Genießer in unseren Trikots wohlfühlen und schaffen das auch mit den Dortmunder Biertrinkern."""