VfL Osnabrück - Borussia Dortmund 3:2 (2:0)

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Osnabrück machte die nächste Pokalsensation perfekt! Gegen das dominante, aber in der Offensive nicht effektive Dortmund nutzte der VfL zwei Chancen vor der Pause eiskalt. Nach dem Anschlusstreffer der Borussia drohte die Partie zu kippen, doch mit einem Konter zog der VfL erneut davon und machte mit geschicktem Defensivverhalten nicht unverdient den Einzug in die nächste Runde perfekt.

Osnabrücks Coach Karsten Baumann brachte im Vergleich zum 3:1-Heimerfolg gegen Erzgebirge Aue zwei Neue: Schnetzler und Hansen kamen für Engel und Reichenberger ins Team. Bei Dortmund ließ Trainer Jürgen Klopp seine Elf nach dem 1:1 in Leverkusen bis auf einen Personalwechsel - Tinga spielte für Bender (Prellung) - unverändert auflaufen.

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Bei bestem Fußballwetter, aber auf seifigem Untergrund setzte sich Dortmund von Beginn an in der Hälfte der Gastgeber fest. Osnabrück störte an der ausverkauften Bremer Brücke den Favorit, der zunächst meist über die rechte Seite die Lücke im engmaschigen Abwehrnetz des VfL suchte, frühestens an der Mittellinie. Bis zum Strafraum sahen die Kombinationen der Gäste ansatzweise gut aus, dort aber waren die Westfalen mit ihrem Latein am Ende. Gefährlich wurde es so nur nach zwei Eckbällen von Sahin (15., 21.).

Das Konzept der Niedersachsen sah lange Bälle auf die einzige Spitze Bencik vor, der allerdings auf verlorenem Posten stand. Erst als sich das gesamte Team ab Mitte des ersten Durchgangs weiter nach vorne verschob, hatte der VfL auch in der gegnerischen Hälfte etwas mehr Präsenz, ohne jedoch zunächst auch nur einen einzigen Torschuss abgeben zu können.

Die Borussen blieben dominant, suchten aber zu sehr den Weg durch die Mitte, wo die Baumann-Elf kompakt und sicher stand. Echte Torchancen blieben für die Westfalen Fehlanzeige.

Wie aus dem Nichts ging der Underdog in Führung: Nach einem weiten Einwurf von Nickenig von der rechten Seite setzte der Ball auf und sprang über Owomoyela und Valdez hinweg zu Barletta, der mit herrlichem Fallrückzieher spektakulär aus elf Metern ins rechte Eck einnetzte (37.).

Osnabrück war nun viel mutiger und selbstbewusster. Weidenfeller klärte gegen Krük zur Ecke, die aber hatte Folgen: Lindemann brachte den Ball in die Mitte auf den Kopf von Barletta, der sich gegen Valdez durchsetzte und aus elf Metern ins linke Eck einnickte (42.).

Personell unverändert begann das Spiel nach Wiederanpfiff mit Chancen hüben (Barrios) wie drüben (Nickenig). Der VfL beschränkte sich nicht ausschließlich auf Ergebnisverwaltung, sondern suchte auch selbst den Weg nach vorne.

Doch zunächst schlug es hinten ein beim Drittligisten: Nach einer Rechtsflanke von Blaszczykowski war Barrios in der Mitte mit dem Kopf dran, dahinter stand Sahin in halblinker Position und schloss aus zehn Metern mit dem linken Außenrist flach ins rechte Eck ab (55.).

Der Anschlusstreffer hatte Einbahnstraßenfußball Richtung VfL-Tor zur Folge. Subotics von Lindemann abgefälschter Schuss sauste Zentimeter vorbei (57.), Barrios Seitfallzieher landete am Innenpfosten (61.). Der Druck des BVB nahm immer mehr zu, Osnabrück brachte frische Kräfte (Engel, Schmidt).

Und die Niedersachsen sorgten zunächst durch Lindemann für Entlastung (67.), ehe die Hausherren nach abgewehrtem Freistoß zu einem Konter ansetzten: Schmidt trieb den Ball übers halbe Feld und steckte gegnerischen Strafraum zu Siegert durch, der per Linksschuss aus 15 Metern flach ins rechte Eck traf (69.).

Bei der Borussia war Le Tallec gekommen (68.), der aber, kaum auf dem Feld, gleich schon wieder raus musste: Ohne gegnerische Einwirkung rutschte der Franzose aus und zog sich eine Schulterverletzung zu - Feulner kam (73.), wenig später noch Rangelov für Tinga (75.).

Doch die Schlussoffensive des Bundesligisten verpuffte in der regulären Spielzeit ohne echte Torchance, noch einmal ins Spiel zurückzufinden. Osnabrück verteidigte geschickt, der BVB gab nicht auf und kam nach Rangelovs und Valdez´ Möglichkeiten (90.+3, 90.+4) zum 3:2 durch Barrios (90.+6). Dann aber war die Sensation nach sechs Minuten Nachspielzeit mit dem Einzug der Baumann-Elf ins Viertelfinale perfekt!

Osnabrück tritt am Samstag in der Liga bei Erfurt an, während Dortmund schon am Freitag zu Hause gegen Berlin ran muss.

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